Dass ein hoher Salzkonsum das Risiko für Bluthochdruck erhöht, ist bereits seit längerer Zeit bekannt. Tomonori Sugiura und sein Team von der Nagoya City University in Japan untersuchten nun den Salzkonsum von über 4.500 Probanden, die zu Beginn der Studie einen normalen Blutdruck hatten.
Die Forscher analysierten den Natriumgehalt im Urin, der bei einer Routineuntersuchung beim Arzt abgegeben wurde. Daraus errechneten sie die Menge an Natrium, die jeder Proband täglich konsumierte. Anschließend führten Sugiura und sein Team über einen Zeitraum von drei Jahren regelmäßig Urinanalysen durch. Aus der Menge an Natrium lässt sich der Salzkonsum (Natriumchlorid) berechnen, indem mit 2,5 multipliziert wird.
Die Auswertung der Daten ergab, dass die Teilnehmer mit dem geringsten Salzkonsum 2.925 Milligramm Natrium pro Tag konsumierten, während die Probanden mit dem höchsten Salzkonsum 5.644 Milligramm pro Tag zu sich nahmen. „Dabei machte es in unserer Studie keinen Unterschied, ob die Salzmenge schon zu Beginn der Studie hoch war, oder ob sie am Anfang niedrig lag und sich erst allmählich über die Jahre steigerte“, erläutert Sugiura. „In beiden Gruppen war das Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln, deutlich erhöht.“ Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Journal oft he American Heart Association“ (Ausgabe 29. Juli).
Niedriger Salzkonsum kann vor vielen Herz-Erkrankungen schützen
Insgesamt entwickelten 23 Prozent der Studienteilnehmer im Lauf der drei Jahre Bluthochdruck. Dabei hatten diejenigen, die das meiste Salz zu sich nahmen, auch das höchste Risiko, am Ende des Studienzeitraums an Bluthochdruck zu leiden. Bei Probanden, deren Salzkonsum allmählich zunahm, zeigte sich auch ein schrittweiser Anstieg des Blutdrucks.
Die Studie mache deutlich, wie wichtig es sei, sich sein Leben lang salzarm zu ernähren, betonen die Autoren. So kann ein hoher Salzkonsum dazu führen, dass zu viel Flüssigkeit im Körper gespeichert wird – und diese belastet wiederum das Herz. Ein hoher Blutdruck ist zudem einer der Hauptrisikofaktoren für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzversagen.
Obwohl die Untersuchung nur mit Japanern durchgeführt wurde, würden die Ergebnisse auf für andere Nationen gelten, betonen die Autoren. „Amerikaner nehmen im Durchschnitt fast 3.500 Milligramm Natrium zu sich – 1.000 Milligramm mehr als es Gesundheitsorganisationen empfehlen“, berichtet Sugiura. „Ein verringerter Salzkonsum kann Leben retten, Geld sparen und die Herzgesundheit verbessern – unabhängig davon, woher jemand kommt.“
Was viele nicht wissen: Ein großer Teil des Salzes, den man zu sich nimmt, steckt in verarbeiteten Lebensmitteln. Die American Heart Association hat daher eine Infographik mit den „Salzigen Sechs“: besonders salzhaltigen Lebensmitteln. Zu ihnen gehören Fleisch- und Wurstwaren, Pizza, Suppen, Sandwiches, Geflügel sowie Brot und Brötchen.
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