Die Zahl der Brustkrebserkrankungen steigt auf der ganzen Welt weiter an. So wurden im Jahr 2010 1,6 Millionen neue Fälle beobachtet, ab 2030 wird mit 2,1 Millionen neuen Fällen pro Jahr gerechnet. Die Mammographie ist zwar eine effektive Methode, um Brustkrebs zu entdecken. Allerdings steht sie nicht in allen Ländern flächendeckend zur Verfügung. Insbesondere in weniger entwickelten Ländern wäre es wichtig, alternative Methoden zur Brustkrebsfrüherkennung einzusetzen. Dies könnten zum Beispiel kostengünstige und wenig aufwändige Ultraschall-Untersuchungen sein.
In einer groß angelegten Studie hat ein Forscherteam um Wendie A. Berg vom Magee-Womens Hospital an der University of Pittsburgh (USA) nun 2662 Frauen untersucht. Die Teilnehmerinnen kamen aus 20 verschiedenen Regionen in den USA, Kanada und Argentinien und nahmen an drei Brustuntersuchungen im Abstand von jeweils einem Jahr teil. Diese wurden entweder mit Mammographie oder mit Ultraschall durchgeführt. Bei einem auffälligen Befund wurde im Anschluss eine Gewebeprobe (Biopsie) genommen, ansonsten folgte zwölf Monate später die nächste Untersuchung.
Tumoren gleich häufig entdeckt, aber bei Ultraschall etwas häufiger falsche Befunde
Insgesamt wurde bei 110 Frauen Brustkrebs diagnostiziert. Dabei stellen die Wissenschaftler um Wendie Berg fest, dass die Erkrankung mithilfe von Ultraschall genauso häufig entdeckt wurde wie mit einer Mammographie. Bei einer Untersuchung mit Ultraschall wurden zudem häufiger invasive Tumoren – also Tumoren, die in benachbartes Gewebe eindringen – und Krebsformen, bei denen keine Knoten auftreten, festgestellt.
Allerdings kam es beim Ultraschall auch häufiger zu falsch-positiven Ergebnissen – also auffälligen Befunden, bei denen sich letztlich herausstellte, dass es sich nicht um Krebs handelte. Zudem wurden nach Ultraschall-Untersuchungen etwas häufiger Nachuntersuchungen und Biopsien durchgeführt als bei einer Mammographie.
Ein Ultraschall der Brust sollte zur Brustkrebsvorsorge in Betracht gezogen werden, wenn aufwändigere Untersuchungsmethoden wie die Mammographie nicht zur Verfügung stehen, folgern die Autoren. Dies gilt insbesondere in Entwicklungsländern, wo kostengünstige, tragbare Ultraschall-Geräte eingesetzt werden könnten. Außerdem könnte Ultraschall auch ergänzend zu einer Mammographie-Untersuchungen eingesetzt werden. „Dies ist bei Frauen mit dichtem Brustgewebe sinnvoll, die kein sehr hohes Risiko für Brustkrebs haben und somit nicht die Kriterien für eine Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) erfüllen“, schreiben Berg und ihr Team. „Oder auch für Frauen, die diese Untersuchung nicht durchführen lassen möchten.“
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