Sicher Reisen trotz Lebensmittelallergie

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  • Artikel: 30.08.2013

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Wer mit einer Lebensmittelallergie in den Urlaub fährt oder beruflich im Ausland unterwegs ist, hat oft große Schwierigkeiten, mit dem fremden Essen zurecht zu kommen. Die Internationale Organisation für die medizinische Hilfe von Reisenden (IAMAT) hat nun ein Merkblatt herausgegeben, das die Betroffenen bei Reisen ins Ausland unterstützen soll.

Gesundheitkompakt Berlin – Wenn jemand gegen Erdnüsse, Schalentiere oder andere Lebensmittel allergisch ist, hat er es schon zuhause nicht leicht. Denn bei einer Nahrungs- oder Lebensmittelallergie treten Überempfindlichkeitsreaktionen gegen bestimmte Lebensmittel auf. Dies können leichte bis mittelschwere Reaktionen sein, zum Beispiel Schwellungen im Mund- und Rachenraum, Übelkeit und Erbrechen, Atemwegsprobleme oder Hautauschläge. In schweren Fällen kann es sogar zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock kommen. Etwa ein bis fünf Prozent der Erwachsenen sind von solchen Allergien betroffen.

Besonders schwierig wird es für die Betroffenen, wenn sie aus beruflichen oder privaten Gründen ins Ausland reisen, wo es oft gänzlich andere Nahrungsmittel und Gerichte gibt. In vielen weniger entwickelten Ländern sind Lebensmittelallergien zudem weniger bekannt, und auf Lebensmittelverpackungen sind die Inhaltsstoffe oft nicht oder nicht ausreichend deklariert.

Hier können eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen helfen, das Risiko einer allergischen Reaktion so gering wie möglich zu halten – und für den Notfall gerüstet zu sein. So rät die IAMAT, sich schon vor Abreise über die wichtigsten Gerichte und Lebensmittel des Reiselandes zu informieren. Im Land selbst sollte man – soweit möglich – die Inhaltsstoffe von abgepackten Nahrungsmitteln prüfen. Allerdings gibt es in vielen Ländern keine genauen Vorschriften zur Deklarierung, so dass das Risiko besteht, dass nicht alle Inhaltsstoffe angegeben sind.

Wichtig ist auch, so die IAMAT, vor Abreise mit seinem betreuenden Arzt über die Reisepläne zu sprechen – denn dieser kann oft wertvolle Tipps geben. Unterwegs sollte jeder mit einer mittelschweren bis schweren Lebensmittelallergie ein Notfallset dabei haben, das Antihistamine oder Adrenalin enthält. Weiterhin sollten sich Allergiker über zuverlässige Ärzte und Krankenhäuser am Zielort informieren, an die sie sich im Notfall wenden können. Diese Adressen und eine ärztliche Bescheinigung über ihre Allergie sollten die Betroffenen stets bei sich tragen.

Hilfreich kann es auch sein, eine persönliche Karte dabei zu haben, die die kritischen Lebensmittel auflistet und die Allergie genau beschreibt. Diese kann man sich auf Englisch und in der jeweiligen Landessprache ausstellen lassen – etwa über das Internetportal „Select Wisely“. Diese Karten sollte man bei jedem Restaurantbesuch oder Essenseinkauf vorzeigen. Und in einem Notfall erhält man zudem schneller Hilfe, wenn andere über die Allergie Bescheid wissen oder man mit einer Begleitperson reist. gk/ca

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