Die BZgA führt seit 1988 regelmäßig repräsentative Befragungen zum Thema „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“ durch. Im Jahr 1988 lag die Angabe zur Benutzung von Kondomen bei 54 Prozent, im Jahr 2000 bei 79 Prozent. Demnach wurde in der aktuellen Befragung der höchste Wert seit Beginn der Befragungen erreicht. Für die aktuelle, repräsentative Erhebung wurden im Zeitraum Oktober bis Dezember 2016 in ganz Deutschland 3.000 Menschen ab 16 Jahren befragt.
Derzeit führt die BZgA eine Präventionskampagne namens „Liebesleben“ durch, die die bisherige Kampagne „Gib AIDS keine Chance“ abgelöst hat. Eine der zentralen Botschaften der Kampagne zur Vorbeugung von HIV bzw. AIDS und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) lautet: „Benutzt Kondome“. Denn Kondome gelten nach wie vor als der beste Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Plakatmotive motivieren zur Kondomnutzung und zu Besuch beim Arzt
In der neuen Kampagne informieren derzeit drei Plakatmotive die Bevölkerung über sexuell übertragbare Infektionen, drei anderen werben für die Nutzung von Kondomen in sexuellen Risikosituationen. Die neuen Motive sind seit Mitte Mai auf über 65.000 Plakatflächen in ganz Deutschland zu sehen. Unterstützt wird die Präventionskampagne der BZgA vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV). Durch die hohe Reichweite gelang es der BZgA bereits im Jahr 2016, 80 Prozent der Bevölkerung unter 30 Jahren mit ihren Botschaften zur Vorbeugung von HIV und STI zu erreichen.
Die zweite wichtige Botschaft der neuen Informationskampagne lautet „Geht bei Symptomen für eine sexuell übertragbare Infektion zum Arzt“. Denn es hat sich gezeigt, dass viele Menschen selbst dann nicht zum Arzt gehen, wenn sie sich Gedanken machen, ob sie sich mit einer STI angesteckt haben könnten. So gingen von den 40 Prozent der Menschen mit mehreren Sexualpartnern, die überlegten, ob sie sich angesteckt haben könnten, nur etwa 58 Prozent zu einem Arzt.
„Die Ergebnisse unserer repräsentativen Untersuchung zeigen, dass Menschen ermutigt werden müssen, über eine mögliche sexuell übertragbare Infektion mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin zu sprechen“, betont Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Deshalb motiviert die BZgA mit den neuen Plakat- und Anzeigenmotiven zur Kondomnutzung und auch zum Arztbesuch bei Symptomen für eine STI. Denn sexuell übertragbare Infektionen bergen Risiken. So kann Unfruchtbarkeit eine mögliche Folge sein, wenn beispielsweise eine Chlamydien-Infektion unbehandelt bleibt.“
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