Regelmäßiger Konsum von Nüssen verringert Risiko für Herzerkrankungen

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  • Artikel: 17.11.2017

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Wer regelmäßig verschiedene Arten von Nüssen isst, hat ein deutlich geringes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das hat ein Forscherteam um Marta Guasch-Ferre von der Harvard T. H. Chan School of Public Health in Boston (USA) in der bisher größten Studie zu diesem Thema jetzt herausgefunden.

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 210.000 Probanden aus, die bis zu 32 Jahre lang an der Untersuchung teilgenommen hatten. Alle zwei Jahre gaben die Teilnehmer in einem Fragebogen Auskunft über ihre Lebensweise und Ernährung, ihre Krankengeschichte und aktuelle Erkrankungen. Dabei interessierte die Forscher vor allem, ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder tödliche Herzerkrankungen auftaten. Ihre Ergebnisse veröffentlichten Guasch-Ferre und ihr Team jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of the American College of Cardiology“.

Insgesamt kamen bei den Teilnehmern 14.136 Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor – bei 8390 handelte es sich um koronare Herzerkrankungen und bei 5910 um Schlaganfälle. Dabei beobachteten die Forscher, dass die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzerkrankungen umso geringer war, je mehr Nüsse die Teilnehmer zu sich nahmen. Dies war bei verschiedenen Arten von Nüssen der Fall: Wenn die Probanden ein- oder mehrmals pro Woche Walnüsse oder zwei Mal oder öfter pro Woche Erdnüsse oder Baumnüsse aßen, hatten sie ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzerkrankungen als Probanden, die nie oder fast nie Nüsse aßen.

Das Essen von Erdnüssen oder Walnüssen war außerdem mit einem geringeren Risiko für Schlaganfälle verbunden, während dies bei Baumnüssen nicht der Fall war. Unter Baumnüssen verstanden die Forscher alle Arten von Nüssen, die auf Bäumen wachsen, wie Haselnüsse, Mandeln oder Cashewnüsse.

Weitere Studien zum langfristigen Konsum notwendig

Ernährungsempfehlungen, etwa von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), raten dazu, wenig tierische und viel pflanzliche Nahrungsmittel sowie ausreichend Nüsse zu sich zu nehmen. Nüsse enthalten viel ungesättigte Fettsäuren, was sich günstig auf die Blutgefäße auswirkt und das Risiko für Herzerkrankungen und Krebs verringern kann. Allerdings enthalten sie auch insgesamt relativ viel Fett.

„Unsere Ergebnisse unterstützen die Empfehlung, als Teil einer gesunden Ernährung mehr unterschiedliche Arten von Nüssen zu essen, um so das Risiko chronischer Erkrankungen zu verringern“, sagt Guasch-Ferre. Als Einschränkung der Studie nennen die Forscher, dass nur weiße Probanden untersucht wurden. Die Ergebnisse sollten jedoch auch auf Menschen mit anderer ethnischer Herkunft übertragbar sein, weil Nüsse bei ihnen vermutlich auf ähnliche Effekte hätten, so Guasch-Ferre und ihr Team.

Allerdings sollte die positive Wirkung von Nüssen in weiteren Studien genauer untersucht werden, betont Emilio Ros von der Hospital Clinic in Barcelona. „Solche Studien sollten untersuchen, wie sich der langfristige Konsum von Nüssen als Teil der täglichen Ernährung auf die Gesundheit auswirkt – insbesondere auf akute Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.“ 

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