Rauchen kann über Generationen hinweg Asthma begünstigen

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  • Artikel: 01.10.2013

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Das Risiko für Asthma ist selbst bei den Enkel- und Urenkelkindern erhöht, wenn eine Mutter in der Schwangerschaft geraucht hat. Dies hat ein Forscherteam vom Harbor-UCLA Medical Center in Los Angeles in einer Studie an Ratten nachgewiesen.

Gesundheitkompakt Berlin – Asthma ist eine schwerwiegende Krankheit, die nach Schätzungen 300 Millionen Menschen auf der Welt betrifft. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit für Asthma bei ihren Kindern deutlich. Tierstudien haben außerdem gezeigt, dass auch die Enkelkinder noch ein erhöhtes Asthma-Risiko haben – und das, obwohl sie selbst nie Rauch ausgesetzt waren.    

Die Wissenschaftler um Virender K. Rehan wollten nun herausfinden, ob dieser Effekt auch bei den Nachkommen der Enkelkinder auftritt. Dazu teilten sie trächtige Rattenmütter in zwei Gruppen ein. In einer der beiden Gruppen wurde den Ratten täglich eine Dosis Nikotin unter die Haut gespritzt – was den täglichen Konsum von Nikotin beim Menschen simuliert. Die Nikotingabe begann am sechsten Tag der Schwangerschaft und dauerte bis zum 21. Tag nach der Geburt an. Dabei durften die Rattenmütter ihre Jungen bis drei Wochen nach der Geburt nach Belieben stillen. In der Kontrollgruppe wurde den Rattenmüttern dagegen nur ein Placebo unter die Haut gespritzt.

Im nächsten Schritt züchteten die Forscher Nachkommen der Rattenkinder, die alle nie mit Nikotin in Kontakt kamen. Die Urenkelkinder der „rauchenden“ Rattenmütter unterzogen Rehan und sein Team einer Reihe von Tests, die typische Symptome von Asthma aufdecken.

Anfällig für Asthma – obwohl Eltern und Großeltern Nichtraucher waren

Tatsächlich zeigten die Urenkelkinder in den Tests deutlich mehr typische Zeichen für Asthma als die Nachkommen der Rattenmütter, die ein Placebo erhalten hatten. So verengten sich ihre Lungen signifikant stärker, wenn sie eine asthma-provozierende Substanz erhielten. Bei einem anderen Asthma-Test zogen sich auch ihre Luftröhren deutlich stärker zusammen.

Diese Ergebnisse zeigen, dass sich der Einfluss von Rauchen und Nikotin auf das Asthma-Risiko über Generationen hinweg fortsetzen kann. Wie das genau geschieht, ist bisher allerdings noch unbekannt. Rehan und sein Team vermuten, dass Rauchen sich auf die Aktivität bestimmter Gene auswirkt und dabei auch die Gene in Spermien und Eizellen beeinflusst. Dies könnte dazu führen, dass die Anfälligkeit für Asthma über mehrere Generationen weitergegeben wird. gk/ca

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