Pflanzenschutzmittelrückstände in deutschen Lebensmitteln sind gering

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  • Artikel: 17.03.2017

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Lebensmittel aus Deutschland und der EU sind sehr selten mit hohen Rückständen an Pflanzenschutzmitteln belastet: Im Jahr 2015 wurden nur bei 1,1 Prozent der untersuchten Lebensmittelproben zu hohe Pflanzenschutzmittelrückstände festgestellt. Dies ergibt ein aktueller Bericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass in häufig verzehrten Lebensmitteln wie Äpfeln, Karotten und Kartoffeln sowie in beliebten saisonalen Produkten wie Erdbeeren oder Heidelbeeren seit Jahren kaum oder gar keine Überschreitungen der Höchstmengen festzustellen sind. Darüber hinaus konnten bei 54 von 124 ausgewerteten Lebensmitteln, von denen mindestens 10 Proben untersucht wurden, in keiner der Proben Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden.

Insgesamt wurden bei der risikoorientiert durchgeführten Kontrolle 18.765 Lebensmittelproben in den Laboren der Bundesländer ausgewertet und über 5,8 Millionen Analyseergebnisse erzeugt. Risikoorientiert bedeutet, dass Lebensmittel, die in der Vergangenheit auffällig geworden sind, häufiger und mit höheren Probenzahlen untersucht werden. Deshalb ist davon auszugehen, dass die durchschnittliche Belastung der Lebensmittel mit Pflanzenschutzmitteln deutlich niedriger ist.

Auffällige Kandidaten: Bohnen, Tee, frische Kräuter

In deutschen Erzeugnissen wurden die Grenzwerte für Pflanzenschutzmittelrückstände nur bei 1,1 Prozent der untersuchten Proben überschritten. Dieser Wert ist vergleichbar mit den Vorjahren, wo er 2014 bei 1,9 Prozent, 2013 bei 1,1 Prozent, 2012 bei 1,6 und 2011 bei 1,4 Prozent lag. Auch bei Produkten aus anderen EU-Mitgliedstaaten wurden nur in 1,1 Prozent der Proben Grenzwertüberschreitungen festgestellt, bei Erzeugnissen aus Drittländern lag der Anteil dagegen bei 5,5 Prozent.

Relativ häufig waren bei Bohnen (mit Hülsen) und Tee Überschreitungen der Schadstoff-Höchstmengen zu beobachten: nämlich in 7,6 Prozent und 4,8 Prozent der untersuchten Proben. Beide Produkte tauchten schon in den letzten Jahren häufig unter den negativen Spitzenreitern auf. Zu den stärker belasteten Lebensmitteln gehörten 2015 zudem frische Kräuter (6,0 % Höchstmengenüberschreitungen), Auberginen (3,4 %) und Paprika (3,0 %).

Bei der Zusammenstellung und Auswertung eines repräsentativen Warenkorbs wurden die frischen Kräuter Dill, Oregano, Rosmarin und Schnittlauch verstärkt kontrolliert. Dabei stammten die meisten Kräuterproben, bei denen – zum Teil hohe – Grenzwertüberschreitungen festgestellt wurden, aus Deutschland, Israel oder Äthiopien. Allerdings würden diese Rückstände aufgrund der geringen Verzehrsmengen in der Regel keine Gefahr für die Verbraucher darstellen, heißt es in dem Bericht.

Da 2014 in Babynahrung erhöhte Werte an Phosphonsäure nachgewiesen worden waren, wurde dies auch im Jahr 2015 kontrolliert. Dabei wurden in immerhin 47 von 455 Proben (10,3 Prozent) Rückstände an Phosphonsäure gefunden, die über dem Höchstgehalt von 0,01 Milligramm pro Kilogramm lagen.

Weiterhin wurden auch Biolebensmittel – ähnlich wie in den Vorjahren – besonders intensiv kontrolliert. Hier ergab sich, dass der Anteil von Lebensmitteln ohne messbare Rückstände bei 65 Prozent lag – deutlich über dem Anteil bei konventionell hergestellten Produkten, wo nur bei 36,6 Prozent keine messbaren Rückstände vorlagen.

Quelle:

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