OP zur Gewichtsreduktion verbessert auch Leberwerte

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  • Artikel: 14.08.2013

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Eine Operation zur Gewichtsreduktion kann nicht nur Übergewicht verringern, sondern auch die Symptome einer Fettleber reduzieren. Die Operation verändert dabei die Expression bestimmter Gene, die wichtige Stoffwechselenzyme kodieren. Die Ergebnisse der Studie könnten zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden bei einer Fettleber-Erkrankung beitragen.

Gesundheitkompakt Berlin – Von einer Adipositas oder Fettleibigkeit spricht man, wenn jemand unter starkem Übergewicht mit einem Body-Maß-Index von 30 und mehr leidet. Dies begünstigt eine Reihe von Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Die Adipositas-Chirurgie oder bariatrische Chirurgie wird eingesetzt, um extremes Übergewicht zu reduzieren, wenn andere Maßnahmen keinen Erfolg gezeigt haben. Dabei wird der Magen durch ein Magenband oder eine operative Maßnahme stark verkleinert, so dass die Betroffenen weniger Nahrung zu sich nehmen können. Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass die Operation nicht nur zu einer Gewichtsabnahme, sondern auch zum Rückgang von Typ-2-Diabetes beitragen kann.

Ein Team um Jochen Hampe vom Universitätsklinikum Dresden hat nun erstmals 27 extrem übergewichtige Probanden mit unterschiedlichen Stadien einer Fettleber-Erkrankung untersucht. Die Forscher verglichen Proben aus ihrer Leber mit den Proben von 18 adipösen Patienten sowie 18 normalgewichtigen Personen ohne Lebererkrankung. Eine nicht durch Alkohol bedingte Fettleber-Erkrankung ist die häufigste chronische Lebererkrankung in westlichen Industrieländern. Sie tritt vor allem bei Fettleibigkeit (Adipositas) und Typ-2-Diabetes auf.

Hampe und sein Team entdeckten, dass die so genannte DNA-Methylation – eine chemische Abwandlung der DNA, die die Expression von Genen beeinflusst – bei mehreren Genen der Patienten mit Fettleber-Erkrankung verändert war. Neun dieser Gene, die wichtige Enzyme für den Stoffwechsel und den chemischen Signalweg von Insulin kodieren, unterschieden sich ebenfalls von denen der gesunden Vergleichspersonen.

Darüber hinaus zeigten die Analysen, dass die Veränderungen der Methylation nach einer Adipositas-Operation teilweise wieder zurückgingen. Dies macht deutlich, dass die Operation bestimmte Eigenschaften der DNA verändert und dadurch die Expression bestimmter Gene beeinflussen kann.

„Die beobachteten DNA-Veränderungen könnten die ersten Schritte bei der Entstehung einer Fettleber-Erkrankung erklären“, sagt Hampe. „Langfristig gesehen könnten die Ergebnisse auch dazu beitragen, neue Therapieansätze bei einer Fettleber zu entwickeln.“ gk/ca

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