Mückenschutz-Entwicklung auf Basis körpereigener Substanzen möglich

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  • Artikel: 16.09.2013

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Substanzen, die von Natur aus auf der menschlichen Haut vorkommen, könnten wirksam gegen Moskitos schützen. Sie könnten Menschen für lästige Stechmücken „unsichtbar“ bzw. „unriechbar“ machen. Dies berichtet ein Forscherteam um Ulrich Bernier vom United States Department of Agriculture (USDA) in Gainesville (USA) auf einer Tagung der American Chemical Society.

Gesundheitkompakt Berlin –Mücken sind für Menschen und Tiere nicht nur lästig – sie können auch gefährliche Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen. Schätzungen zufolge töten sie jedes Jahr bis zu eine Million Menschen. Mückensprays oder Lotionen können zwar dazu beitragen, Stechmücken fernzuhalten. Die effektivsten Mittel enthalten aber den Wirkstoff DEET – und dieser kann Augen und Schleimhäute reizen und Allergien hervorrufen. Er sollte deshalb bei Kindern unter zwei Jahren und Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden.

„Aus diesen Gründen suchen wir nach alternativen Ansätzen, bei denen der Geruchssinn der Moskitos beeinträchtigt wird“, erklärt Bernier. „Wenn eine Mücke nicht riecht, dass Nahrung bereit steht, wird sie nicht herumsummen, nicht landen und auch nicht stechen.“ So können weibliche Mücken ihr Opfer aus bis zu 30 Metern Entfernung riechen. Nur die Weibchen saugen Blut, das sie brauchen, um fruchtbare Eier zu produzieren.

Die Forscher am United States Department of Agriculture analysieren seit den 1990er Jahren Substanzen auf der menschlichen Haut, die manche Menschen für Mücken attraktiver machen als andere. Dazu gehören Stoffe, die mit dem Schweiß ausgeschieden werden und Substanzen, die von Bakterien auf der Haut produziert werden.

In ihrer aktuellen Untersuchung verwendeten Bernier und sein Team einen Käfig, der in zwei Hälften geteilt war. Sie sprühten nacheinander eine Reihe körpereigener Substanzen in die eine Hälfte eines Käfigs und beobachteten, ob diese die Mücken aus der anderen Käfighälfte anlockten oder aber fernhielten. Manche Substanzen – etwa Milchsäure, die im menschlichen Schweiß enthalten ist – zogen die Moskitos magisch an: Bis zu 90 Prozent flogen in die andere Hälfte des Käfigs. Bei anderen Substanzen blieben sie dagegen auf ihrer Seite des Käfigs sitzen oder wirkten verwirrt.

„Bestimmte chemische Komponenten, etwa das so genannte 1-Methylpiperzin, blockieren den Geruchssinn der Mücken“, erläutert Bernier. Diese können dann ihr Opfer nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Das könnte erklären, warum manche Menschen stärker von Mücken gestochen werden als andere. Vor allem aber könnten solche Substanzen zur Entwicklung neuartiger, natürlicher Anti-Mücken-Mittel betragen – zum Beispiel in Form von Sprays, Lotionen oder Imprägniermitteln für Kleidung. gk/ca

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