Kennzeichnung von Zucker auf Lebensmitteln kann Herz-Kreislauf-Risiken senken

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  • Artikel: 18.04.2019

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Im Jahr 2020 oder 2021 soll in den USA eine verbindliche Kennzeichnung des Gehalts an zugesetztem Zucker auf Lebensmitteln eingeführt werden. Eine solche Kennzeichnung könnte über einen Zeitraum von 20 Jahren etwa eine Million Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern oder verzögern, darunter Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern der Tufts University in Boston (USA) und der University of Liverpool (Großbritannien). Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher jetzt in der Fachzeitschrift „Circulation“.

Die neue, von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) entwickelte Lebensmittel-Kennzeichnung soll die Verbraucher besser über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Getränken informieren. So muss auf den Verpackungen in Zukunft die Menge an zugesetztem Zucker sowie der Anteil von Zucker am Tagesbedarf angegeben werden. Dies soll den Käufern helfen, weniger Zucker und weniger Kalorien durch Zucker zu konsumieren.

In ihrer Studie führten die Forscher um Renata Micha und Martin O'Flaherty verschiedene Modellrechnungen durch, bei denen sie eine repräsentative Stichprobe der US-Bevölkerung zugrunde legten und die Auswirkungen der Kennzeichnung auf die Gesundheit und die Kosten im Gesundheitssystem und in der Gesellschaft untersuchten. Die Untersuchung ist die erste, die die Auswirkungen der geplanten Lebensmittel-Kennzeichnung auf die Gesundheit der Bevölkerung und die Wirtschaft untersucht.

Zusätzlich Zuckergehalt reduzieren

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Kennzeichnung von zugesetztem Zucker 354.000 Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 599.300 Diabetes-Fälle verhindern oder verzögern könnte und 31 Millionen Dollar im Gesundheitssystem sowie 61,9 Millionen Dollar in der Gesellschaft einsparen könnte. Würden die Lebensmittelhersteller zusätzlich den Zuckergehalt in Lebensmitteln und Getränken reduzieren, könnte dies im gleichen Zeitraum 3 Millionen Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verhindern oder verzögern. In beiden Fällen würden sich Kosten und Kosteneinsparungen nach fünf Jahren die Waage halten, nach sieben Jahren würden sowohl im Gesundheitssystem als auch in der Gesellschaft Kosten eingespart werden.

In den USA nehmen die Menschen 15 Prozent ihres Kalorienbedarfs pro Tag in Form von zugesetztem Zucker zu sich. Ein hoher Zuckerkonsum erhöht wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Die Kennzeichnung des Gehalts an zugesetztem Zucker ist ein wichtiger Schritt, um den Konsum von Lebensmitteln mit hohem Zuckergehalt zu reduzieren, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und Kosten im Gesundheitssystem zu sparen“, betont Renata Micha von der Tufts University. „Mäßige Veränderungen des Zuckergehalts in Lebensmitteln wären ein wichtiges Mittel, um den Nutzen zu maximieren. Dies unterstreicht die Rolle der Lebensmittelindustrie in diesem Prozess.“

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