AIDS und Malaria gehen weltweit zurück

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  • Artikel: 25.07.2014

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Heutzutage sterben deutlich weniger Menschen an AIDS, Tuberkulose und Malaria als noch vor 25 Jahren. Insbesondere seit der Jahrtausendwende ist die Zahl der Toten deutlich zurückgegangen. Dies hat eine umfassende Studie in 188 Ländern der Welt ergeben.

Das Forscherteam um Christopher Murray von der University of Washington (USA) untersuchte die Neuerkrankungen und Todesfälle bei diesen drei Erkrankungen in den Jahren 1990 bis 2013. Demnach erreichten die Neuansteckungen mit HIV ihren Gipfel im Jahr 1997 – mit 2,8 Millionen Fällen. Die meisten AIDS-Toten, nämlich 1,7 Millionen, waren im Jahr 2005 zu beobachten. Seitdem sind die Zahlen deutlich zurückgegangen: 2013 infizierten sich noch 1,8 Millionen Menschen mit dem Immunschwäche-Virus, 1,3 Millionen starben an AIDS.

Die Forscher führen den Rückgang vor allem auf Präventionsprogramme und neue Behandlungsmethoden wie die antiretrovirale Therapie (ART) zurück, bei der die Vermehrung des HI-Virus im Körper gebremst wird. Gleichzeitig hätten die Millennium Development Goals, die im Jahr 2000 von den vereinten Nationen (UN) festgelegt wurden, dazu beigetragen, die Ausbreitung von HIV deutlich einzudämmen.

Darüber hinaus macht die Studie deutlich, dass HIV in Lateinamerika und Osteuropa deutlich weniger verbreitet ist als bislang angenommen. In anderen Ländern, etwa den Philippinen, ist die Lage dagegen schlechter als bisher gedacht.

Rückgänge auch bei Tuberkulose und Malaria

Auch die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen ist seit dem Jahr 2000 weltweit zurückgegangen. So stieg die Erkrankungszahl zwischen 1990 und 2000 noch um 0,4 Prozent pro Jahr an – zwischen 2000 und 2013 ging sie dagegen jährlich um 1,3 Prozent zurück. Dabei wurden vor allem in zwei Regionen Fortschritte erzielt: In Süd- und in Ostasien, wo die Todesfälle jährlich um 4,2 bzw. 7,5 Prozent sanken. „Allerdings wird Tuberkulose auch in Zukunft ein bedeutsames Gesundheitsproblem bleiben, weil die Weltbevölkerung immer älter wird“, sagt Nobhojit Roy, einer der Koautoren der Studie.

Bei Malaria nahm die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle seit Anfang des 21. Jahrhunderts ebenfalls deutlich ab – vermutlich auch dank der Millennium Development Goals. So stiegen die Erkrankungsfälle ab 1990 zunächst dramatisch an und erreichten ihren Höhepunkt in den Jahren 2003 und 2004 – mit 232 Millionen Erkrankten bzw. 1,2 Millionen Toten. Die meisten Fälle waren in Afrika südlich der Sahara und in Indien zu beobachten. Seit 2004 hat die Zahl der Malaria-Toten jedoch in den meisten Ländern abgenommen: So starben 2013 weltweit nur noch 855.000 Menschen an der Tropenkrankheit.

„Diese umfassende neue Studie dokumentiert beeindruckende Erfolge im Kampf gegen HIV und Malaria. Aber sie zeigt auch, dass noch viel mehr getan werden muss“, sagt Alan Lopez von der Universität Melbourne (Australien), einer der Initiatoren der Studie. „Jeder der drei untersuchten Krankheiten fordert etwa eine Million Todesopfer pro Jahr. Deshalb sollten alle drei ein zentrales Ziel globaler Gesundheitsmaßnahmen sein.“

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