mp Durham/USA - Mit der Atemluft in die Lunge gelangte Nanopartikel aus Autoabgasen können Zellen des Organs schädigen. Wie sich dieser Prozess im Detail abspielt, haben nun Wissenschaftler der Duke University in den USA herausgefunden. Ihre Erkenntnisse könnten den Weg zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Lungenkrankheiten ebnen.
Laut den Forschern bestehen die Nanopartikel aus einem winzigen Kohlenstoffkern, der von organischen Chemikalien und Metallen umgeben wird. In der Lunge gelangen die Mini-Partikel auf kleine Härchen in dem Organ, die sogenannten Zilien. Diese sind normalerweise dafür zuständig, mit ihren natürlichen Bewegungen Fremdkörper aus der Lunge heraus zu befördern. Die in den Nanopartikeln enthaltenen Substanzen lösen beim Kontakt mit den Zilien Reaktionen in den Zellen aus, die letztlich zu den Schädigungen des Gewebes führen.
Allerdings ist den Forschern aufgefallen, dass diese Signalabfolge nicht bei allen Menschen einsetzt. Es hängt gemäß ihrer Studie von den Genen ab, ob dieser Prozess eingeleitet wird oder nicht. Dies erklärt, weshalb manche Personen gesund bleiben, obwohl ihre Atemluft stark mit Schadstoffen und Abgas-Nanopartikeln belastet ist. Zudem bietet die Signalkette, die durch die Partikel im Lungengewebe ausgelöst wird, Ansatzpunkte für die Medikamentenentwicklung. Denn ließe sich die Signalübertragung eines Tages an einem kritischen Punkt mit Medikamenten hemmen, könnte dies die Zellzerstörung stoppen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind im Fachmagazin "Environmental Health Perspectives" veröffentlicht worden. mp/sm
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