mp Baierbrunn - Das schöne Wetter lockt viele Menschen zu ausgiebigen Spaziergängen nach draußen in die Natur. Doch Vorsicht: Auch Zecken mögen warme Temperaturen und beißen sich oft erst einmal unbemerkt am Körper fest. Wichtig ist es, das Insekt vorsichtig zu entfernen und die Einstichstelle zu beobachten. Bildet sich dort ein rötlicher Kreis, der sich langsam vergrößert, deutet diese sogenannte Wanderröte laut "Apotheken Umschau" auf eine Borreliose-Erkrankung hin. Wenn Fieber und Müdigkeit dazukommen oder Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen auftreten, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Die richtigen Hilfsmittel zum Entfernen einer Zecke sind eine Pinzette und viel Geduld. Die kleinen Plagegeister nahe an der Haut packen und dann langsam herausziehen. Die Zecke darf dabei nicht gequetscht werden, auch Hausmittel wie Alkohol oder Klebstoff sind nicht zu verwenden. Denn Zecken entleeren laut "Onmeda" im Todeskampf ihren Darminhalt in die Haut und vergrößern somit das Risiko einer Infektion. Eine Drehbewegung ist ebenfalls nicht empfehlenswert, da dabei der Kopf der Zecke in der Haut hängen bleiben kann.
Der beste Schutz vor Zecken ist richtige Kleidung wie lange Hosen, geschlossene Schuhe und Strümpfe. Zudem sollten Naturliebhaber nicht querfeldein durch den Wald laufen. Nach dem Aufenthalt in der Natur ist es ratsam, den Körper großer und kleiner Spaziergänger nach auffälligen dunklen Punkten abzusuchen. Auch Haustiere wie Hunde und frei laufende Katzen sind regelmäßig und gründlich zu inspizieren.
In Deutschland und den Nachbarländern kommen vor allem zwei von Zecken übertragene Erkrankungen vor: Mit der Lyme-Borreliose ist laut dem Centrum für Reisemedizin überall zu rechnen. Die FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) tritt mit regional unterschiedlicher Dichte auf, besonders in weiten Teilen Bayerns, Baden-Württembergs sowie vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Im vergangenen Jahr wurden laut der Universität Hohenheim insgesamt 312 FSME-Fälle in Deutschland gemeldet. Fast die Hälfte davon in Baden-Württemberg, ein starkes Drittel in Bayern. In den meisten anderen Bundesländern beträgt die Zahl der Infektionen unter zehn. Im Internet können unter www.crm.de die genauen FSME-Risikogebiete in Deutschland und Europa eingesehen werden. mp/al