mp Düsseldorf - Große Mengen eines bestimmten Vitamins in der Nahrung können bei Menschen offenbar Übergewicht fördern. Ist zu viel Niacin im Körper vorhanden, wird dadurch der Zuckerstoffwechsel beeinflusst und mehr Hungergefühl kann die Folge sein. Zu diesem Ergebnis sind nun chinesische Wissenschaftler in einer Studie gekommen.
In ihrem Bericht im Fachmagazin "World Journal of Gastroenterology" zeigen die Experten zudem einen alarmierenden Zusammenhang auf: Seit die von Menschen verzehrten Nahrungsmittel zunehmende Niacin-Mengen enthalten, ist die Zahl der übergewichtigen Personen gestiegen. Den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Niacinkonsum haben die Forscher beispielsweise über einen Zeitraum von zehn Jahren an US-amerikanischen Kindern belegen können. Eine Reduzierung der Niacinmenge in den Nahrungsmitteln könnte möglicherweise der Entstehung von weiterem Übergewicht vorbeugen - zumindest in einem gewissen Maße.
Niacin ist ein Vitamin aus dem B-Komplex, die Substanz wird auch als Nicotinsäure bezeichnet. Der Körper benötigt eine bestimmte Menge Niacin, weil die Substanz am Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt ist. In zahlreichen unverarbeiteten Lebensmitteln, darunter Fleisch, Eier, Milchprodukte sowie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, ist Niacin natürlich enthalten. Einigen verarbeiteten Lebensmitteln wird das Vitamin künstlich zugesetzt. mp/sm
Weiterführender Link
- World Journal of Gastroenterology(21.05.2010): Chronic niacin overload may be involved in the increased prevalence of obesity in US children