mp Düsseldorf - Eine überaktive Blase könnte erblich bedingt sein. Das zeigte jetzt eine Studie niederländischer Wissenschaftler, in der 173 Kinder mit überaktiver Blase und ihre Eltern einbezogen wurden sowie 98 Kinder und ihre Eltern ohne solche Probleme. Demnach hatten die Mütter der Kinder mit Blasenproblemen häufiger selbst im Kindesalter entsprechende Schwierigkeiten als die Mütter der Kontrollgruppe. Die Symptome des unteren Harntraktes setzten sich zudem oft bis ins Erwachsenenalter fort. Ein solcher Zusammenhang besteht auch zwischen Vätern, die im Kindesalter zum Bettnässen neigten, und ihren Kindern, wie die Forscher im Fachmagazin "The Journal of Urology" berichten.
Doch die genetische Anlage wird nicht allein für eine überaktive Blase verantwortlich sein. Auch Aspekte wie Reifeverzögerung oder Nervendefekte können eine Rolle spielen. Besonders Kinder, die darunter leiden und zum Bettnässen neigen, reagieren häufig psychisch auffällig. Doch dieses Verhalten ist nicht die Ursache, sondern die Folge dessen, wie eine Studie der Universität Bremen herausfand. Mit einem Besuch beim Kinderarzt oder Urologen können ernsthafte organische Erkrankungen ausgeschlossen und die richtige Therapie gefunden werden. Weitere therapiebegleitende Maßnahmen, die Eltern leisten können, sind die psychische Unterstützung des Kindes, die Kontrolle eines regelmäßigen Toilettenganges und die Reduktion der Trinkmenge nach 18 Uhr. Die überaktive Blase ist auch bei Erwachsenen ein Zustandsbild, das von einer Übererregbarkeit der Blasenmuskulatur gekennzeichnet ist. So wird schon bei kleinsten Füllmengen der Blase das Signal "jetzt entleeren" an das Gehirn weitergegeben. mp/kosi
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