Tierische Bettgenossen sind Quelle für Infektionen

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  • Artikel: 18.02.2011
m Interesse der eigenen Gesundheit sollte man sich weder von seinem Hund...

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Hunde oder Katzen im Bett sind längst keine Seltenheit mehr. Die übertriebene Tierliebe birgt gesundheitliche Risiken, derer sich die Tierhalter meist nicht bewusst sind.

mp Düsseldorf - Haustiere werden von ihren Besitzern geliebt. Doch die Liebe sollte aus gesundheitlichen Gründen nicht so weit reichen, dass man sich mit ihnen das Bett teilt, sich von ihnen abschlecken lässt oder den Tieren Küsschen gibt. Denn dadurch drohen Infektionen, beispielsweise durch die Pasteurella-Bakterien. Sie gelten unter anderem als Erreger einer Blutvergiftung (Sepsis), Knochenentzündung (Osteomyelitis), Lungenentzündung (Pneumonie) oder auch Hirnhautentzündung (Meningitis), die schnell antibiotisch behandelt werden muss.

Die Keime nisten sich sowohl beim Tier als auch beim Menschen in der Schleimhaut der Nasenmuscheln und des Rachenraums ein. Von dort aus können sie sich bestens verbreiten. Viele Tiere tragen zwar das Bakterium in sich, erkranken aber nicht daran. Somit können Menschen nicht erkennen, ob ihre Katze oder ihr Hund infiziert und damit potentielle Überträger sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Bakterium Capnocytophaga canimorsus. Es schlummert ebenfalls im Maul von Hunden und Katzen, ohne dass sie daran erkranken. Beim Menschen kann es hingegen lebensbedrohliche Infektionen wie Wundbrand, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung oder Entzündung der Herzinnenhaut verursachen.

In ihrem Bericht Zoonoses in the Bedrooms[1] weisen Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien darauf hin, dass in den meisten Industriestaaten Haustiere ein solch integraler Bestandteil des Lebens sind, dass es für viel Menschen normal ist, mit dem Tier das Bett zu teilen. Einer gesundheitlichen Gefahr sind sich die meisten nicht bewusst. Dabei ist dieses zu enge Verhältnis der häufigste Grund für eine Zoonose (eine vom Tier auf den Menschen übertragene Krankheit). Vor allem in den USA gestatten mehr als die Hälfte aller Hundebesitzer ihrem Haustier, mit ihnen in einem Bett zu schlafen. In Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich sind es immerhin noch 14 bis 25 Prozent, die ihre Schlafstätte mit ihrem vierbeinigen Freund teilen.

Trotz aller Tierliebe sollte mit Rücksicht auf die eigene Gesundheit jedes Haustier einen eigenen Schlafplatz außerhalb des Schlafzimmers nutzen. Im alltäglichen Umgang sollte man sich weder vom Hund noch von der Katze das Gesicht ablecken lassen und fürs Küssen ist es besser, sich einen menschlichen Partner zu suchen. Kommt es aus Versehen zu einem zu engen Kontakt zwischen Mensch und Tier, ist die Stelle am besten gleich mit Wasser und Seife zu reinigen, um eine Infektionsgefahr zu bannen. mp/kosi

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