Regelmäßiges Komasaufen ist für jugendliches Gehirn schädlich

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  • Artikel: 13.07.2010
Komasaufen ist für das Gehirn langfristig schädlich.

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Im Gehirn junger Menschen kann das sogenannte Komasaufen für langfristige Schäden sorgen. Das behauptet nun eine US-Studie, wie der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) berichtet.

mp Krefeld - Im Gehirn junger Menschen kann das sogenannte Komasaufen für langfristige Schäden sorgen. Das behauptet nun eine US-Studie, wie der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) berichtet. Hierbei ist vor allem der Hippocampus, eine wichtige Struktur des Großhirns, betroffen. Der Hippocampus ist beispielsweise für das Lernen sowie das Langzeitgedächtnis verantwortlich.

Bei der Studie durften vier Affen über einen Zeitraum von elf Monaten täglich eine Stunde lang ein alkoholhaltiges Getränk mit Zitronengeschmack trinken. Blutalkoholtests zeigten, dass sich die Tiere durchschnittlich bis zu einem Wert betranken, der knapp 2,5 Promille beim Menschen entsprechen würde. Nach einer Pause von zwei Monaten ohne Alkohol wurden die Affengehirne untersucht. Eine Kontrollgruppe bestehend aus drei Primaten bekam während des gesamten Zeitraums keine alkoholischen Getränke.

Die Forscher entdeckten bei der Begutachtung der Affenhirne mehrere Veränderungen in der Struktur des Hippocampus. Dort war die Bildung von Zellen, die sich später zu Nervenzellen entwickeln, deutlich vermindert. Zudem stellten die Wissenschaftler im Wachstum der Nervenzellen Abweichungen fest. Auch nach der zweimonatigen Entzugsphase waren die Veränderungen durch den Alkohol nachweisbar. Daher vermuten die Experten vom kalifornischen Scripps Research Institute, dass das Komasaufen ebenso bei Menschen langfristige Effekte auf die Funktion des Hippocampus hat. mp/al

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