An der Studie „stimulation of the anterior nuclei of thalamus for epilepsy”, kurz SANTE, nahmen 110 Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren teil. Unter den Probanden, von denen alle an partiellen Epilepsien litten, kam es trotz Therapieversuchen mit drei Medikamenten häufiger als sechsmal pro Monat (aber nicht häufiger als zehnmal am Tag) zu epileptischen Anfällen.
In dem Versuch der Forscher wurden allen Patienten in einem stereotaktischen Eingriff beidseitig Elektroden in die anterioren Kerngruppen des Thalamus platziert. Einen Monat nach der Operation wurde bei der Hälfte der Patienten mit der Applikation von regelmäßigen Impulsen begonnen, bei der anderen Hälfte blieb der Hirnschrittmacher zunächst ausgeschaltet.
Das Ergebnis: Es war eine Reduktion der Anfallsfrequenz um 41 Prozent durch die Tiefenhirnstimulation gegenüber einer Abnahme um 15 Prozent in der Kontrollgruppe zu verzeichnen.
Nach drei Monaten wurden die Hirnschrittmacher auch in der Kontrollgruppe gestartet. Inzwischen blickt die Gruppe um Robert Fisher, Leiter des Epilepsy Center an der Stanford Universität, auf eine zweijährige Erfahrung zurück: Bei 56 Prozent der Teilnehmer sei es zu einer Reduktion der Anfallsfrequenz gekommen, bei 54 Prozent sei sie um mehr als die Hälfte gesunken, und 14 Patienten seien seit nunmehr 6 Monaten anfallsfrei.
Obwohl bisher noch nicht geklärt ist, ob die Nebenwirkungen bestehend aus depressiven Verstimmungen und Gedächtnisstörungen, eine Folge der Behandlung oder der Grunderkrankung sind, hoffen die Forscher mit dem invasiven Eingriff künftig vielen Epileptikern helfen zu können. (Sarmina Hoffmann/gk)
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