Noradrenalin hemmt Fortschreiten von Demenz

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  • Artikel: 18.03.2010

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Wissenschaftler der Universität Bonn haben herausgefunden, dass der Nervenbotenstoff Noradrenalin Entzündungen im Gehirn hemmt. Dadurch könnte eine neue Therapie realisiert werden, um den Ausbruch der Alzheimer- Krankheit zu verzögern. Sie stellen ihre Forschungsergebnisse im medizinischen Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) vor.

Die Ursachen für Demenz sind bisher noch weitgehend ungeklärt. Eine Vermutung besagt, dass sich veränderte Proteine wie beta-Amyloid im Gehirn anhäufen und dort die Nervenzellen zerstören. Einer Studie zufolge reguliert der Botenstoff Noradrenalin den Abbau des Proteins beta- Amyloid in sogenannten Mikrogliazellen und könnte somit dazu beitragen den Locus coeruleus , ein kleines Kerngebiet von Nervenzellen im Hirnstamm, präventiv zu schützen.

Dieses Kerngebiet produziert Noradrenalin und versorgt fast alle Bereiche des Gehirns mit diesem Stoff und ist bereits in der Frühphase der Alzheimer-Erkrankung zerstört. Die Mikrogliazellen benötigen für ihre entzündungshemmende Wirkung Noradrenalin. In ihren Untersuchungen mit Labormäusen haben die Neurowissenschaftler den Locus coeruleus der Tiere zerstört und beobachteten daraufhin einen höheren Anteil an Entzündungsstoffen und beta- Amyloid im Gehirn der Mäuse.

Diesen Effekt konnten die Wissenschaftler rückgängig machen, indem sie den Mäusen einen Noradrenalin-Vorläufer verabreichten, der bereits als Medikament verwendet wird. Die Behandlung führte dazu, dass die Mikrogliazellen ihre entzündungshemmende Wirkung wiedererlangten und Ablagerungen abbauten.

Dire Forscher hoffen, dass das Noradrenalin im menschlichen Körper die gleiche positive Wirkung zeigt wie bei den Alzheimer- Mäusen. Dadurch könnten neue Therapieansätze ermöglicht werden. (Sarmina Hoffmann/gk)

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