Neurodermitis: Vorbeugende Behandlung reduziert Krankheitsschübe

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  • Artikel: 14.12.2010

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Eine vorbeugende anti-entzündliche Behandlung von Neurodermitis kann Rückfälle längerfristig verhindern.

mp Hamburg - Neurodermitis ist eine chronische, jedoch nicht ansteckende Hauterkrankung. Betroffen von dieser Hauterkrankung sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche. Inzwischen sind 15 bis 30 Prozent der Heranwachsenden in den Industrieländern an Neurodermitis erkrankt. Sie leiden vor allem am Hals und in den Gelenkbeugen unter einer entzündeten Haut mit oftmals fast unerträglichem Juckreiz. "Neue Studien zeigen, dass eine vorbeugende anti-entzündliche Behandlung Rückfälle längerfristig verhindern kann", berichtet Dr. Frank Ahrens, Oberarzt am Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.

Bei Neurodermitis ist die Barrierefunktion der Haut gestört. Ursache dafür sind neueren Erkenntnissen zufolge häufig Mutationen des Gens für das Protein Filaggrin, das eine wichtige Rolle für die Barrierefunktion der Haut spielt und für eine ausreichende Hautfeuchtigkeit sorgt. Bei gesunden Menschen schützen die Hornzellen der obersten Hautschicht gegen schädliche Einflüsse und verhindern durch einen Wasser-Fettfilm Feuchtigkeitsverlust. Ist diese Barriere gestört, können Schadstoffe, Allergieauslöser und Krankheitskeime leichter in die Haut eindringen. Standardtherapie und entscheidende Basis einer erfolgreichen Behandlung der Neurodermitis sind daher pflegende Mittel zur Befeuchtung der trockenen Haut. Eine schubartige Verschlechterung kann mit Kortisoncreme gelindert werden.

Dabei ist die Auswahl des richtigen Kortisonpräparates wichtig. Es können das schwache Hydrocortison oder auch andere Präparate mit einem günstigen Wirkungs-Nebenwirkungsverhältnis eingesetzt werden. Die Medikamente sollten wie vom Arzt verordnet angewendet werden. Auslöser für Krankheitsschübe sind individuell unterschiedlich. So können Allergene, Stress, starkes Schwitzen, zu intensive Hautreinigung oder bestimmte Textilien für Krankheitsschübe sorgen. Gerade bei Kleinkindern kann eine Nahrungsmittelallergie häufig Neurodermitis auslösen. Der Kinderallergologe rät jedoch davon ab, auf eigene Faust bestimmte Lebensmittel wegzulassen. Denn lösen Lebensmittel eine Neurodermitis aus, kann der Arzt dies mit einem Test feststellen. mp/niza

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