mp Düsseldorf - Nasentropfen gegen Krebs
Medikamente gegen Hirntumore können in Form von Nasentropfen verabreicht werden. Das berichten japanische Forscher im Fachmagazin "Molecular Pharmaceutics". Gehirntumore sind schwer zu behandeln, da das Organ durch die Schädeldecke geschützt ist. Auf dem Blutweg gelangen Medikamente normalerweise nicht dorthin: Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke fängt unerwünschte Stoffe aus dem Blutkreislauf des Körpers ab, bevor sie ins Gehirn gelangen. Im Tierversuch konnten die Forscher nun zeigen, dass das Krebsmedikament Methotrexat über die Nase verabreicht ins Denkorgan transportiert wird. Verglichen mit einem Medikament, das gespritzt wurde, verringerten Nasentropfen mit dem Krebsmittel das Tumorgewicht bei Ratten um ein Drittel.
Die Möglichkeit, Medikamente über die Nase ins Gehirn zu schleusen, eröffnet auch für andere Erkrankungen wie Migräne oder neurodegenerative Leiden wie Demenz oder Alzheimer möglicherweise neue Behandlungsmöglichkeiten. mp/bk