Nach Schlaganfall: Medikament kann Gerinnsel lösen

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  • Artikel: 16.09.2010
Rasche Hilfe nach einem Schlaganfall und eine intensive Rehabilitation ...

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Bis zu viereinhalb Stunden nach Auftreten eines Schlaganfalls kann das auslösende Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst werden. Doch es gilt: Jede Minute zählt. Denn bei über 60-Jährigen ist diese Erkrankung die zweithäufigst Todesursache.

mp Berlin - Bis zu viereinhalb Stunden nach Auftreten eines Schlaganfalls kann das auslösende Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst werden. Doch weiterhin gilt: Jede Minute zählt. Denn laut der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft ist diese Erkrankung die zweithäufigst Todesursache bei Menschen über 60 Jahren.

Damit die sogenannte Lysetherapie erfolgversprechend ist, müssen die Patienten nach dem Auftreten der typischen Schlaganfall-Symptome schnellstmöglich ins Krankenhaus. Dort vergehen laut Professor Martin Grond, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, im Durchschnitt 65 Minuten, bis die das Gerinnsel auflösende Behandlung eingeleitet wird. Zugleich wünscht sich der Experte, diese Zeit auf 30 Minuten zu optimieren. Vor Beginn der Therapie müssen die Mediziner jedoch eine Hirnblutung als Ursache der Ausfallerscheinungen ausschließen. Denn in diesem Fall würden die eingesetzten Medikamente die Situation verschlimmern.

Anzeichen eines Schlaganfalls sind laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Sehstörungen, beispielsweise eine plötzliche Beeinträchtigung des Gesichtsfelds, Störungen des räumlichen Sehens oder Doppelbilder. Ebenfalls möglich sind Sprachstörungen wie stockende, abgehackte Äußerungen, das Verdrehen von Silben oder das Verwenden von falschen Buchstaben. Die Kommunikation der Betroffenen ist oft kurz und knapp, die Worte verwaschen oder sind kaum zu verstehen. Bei einigen Patienten ist auch die Spracherfassung beeinträchtigt: Sie verstehen nicht, was andere ihnen sagen. Weitere Anzeichen eines Schlaganfalls sind plötzlich auftretende Lähmungen auf einer Körperseite, Taubheitsgefühl oder ein gestörtes Berührungsempfinden. Ein typisches Anzeichen ist auch ein herunterhängender Mundwinkel. Ebenfalls auf einen Schlaganfall hinweisen können Schwindel, ein unsicherer Gang sowie sehr starke Kopfschmerzen. Treten diese Symptome auf, sollte sofort ein Notarzt gerufen und der Verdacht auf einen Schlaganfall geäußert werden. Optimal auf die Behandlung dieser Patienten eingestellt sind Krankenhäuser mit einer Schlaganfall-Spezialstation, einer sogenannten "Stroke Unit". Eine nach Postleitzahlen gegliederte Suche nach diesen spezialisierte Kliniken gibt es im Internet unter www.dsg-info.de/stroke-units/stroke-units-uebersicht.html. mp/bk

 

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