mp Düsseldorf - Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer ist in vielen Ländern niedriger als die der Frauen. Laut britischen Forschern ist das unterschiedliche Rauchverhalten der Geschlechter in bis zu 60 Prozent der Fälle für diese Differenz verantwortlich. Alkohol soll ebenfalls eine Rolle spielen, er ist in bis zu 20 Prozent der Fälle der Grund für ein früheres Sterben der Männer. In einigen osteuropäischen Ländern sind es gemäß den Experten sogar 30 Prozent.
Besonders extrem stellt sich die Situation in der Ukraine dar: Dort sind im Untersuchungszeitraum von 100 000 Einwohnern je 317 Männer aufgrund starken Alkoholkonsums gestorben, bei den Frauen sind es nur 77 gewesen. Was Zigaretten angeht, ist dieses Land ebenfalls Spitzenreiter in Sachen Lebenserwartungsunterschied. Je 100 000 Einwohner sind in der Ukraine 1 081 Männer, aber lediglich 586 Frauen aufgrund des Rauchens verstorben. Am wenigsten stark ist der Unterschied der Lebenserwartung der Geschlechter in Island ausgeprägt.
Als Grundlage für die Studie haben Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gedient, die Angaben zu den Sterberaten von Frauen und Männern aus 30 europäischen Ländern enthalten, die in den Jahren 2003 bis 2005 verstorbven sind. Wie die Wissenschaftler nun im Fachmagazin "Tobacco Control" berichten, ändert sich das Rauchverhalten der Geschlechter derzeit. Deshalb gehen sie davon aus, dass sich dies zukünftig auf den Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und Frauen auswirken wird. mp/sm
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