mp Werne - Die schwere Lungenerkrankung COPD wird in Deutschland nun intensiver erforscht. Ein Kompetenznetz bestehend aus zahlreichen Experten beschäftigt sich 18 Monate lang mit Fragestellungen rund um die Erkrankung, die besonders häufig bei Rauchern zu beobachten ist. Doch erkranken auch Nichtraucher, bis zu 20 Prozent der Betroffenen fallen in diese Kategorie. Welche Faktoren die Entstehung von COPD bei ihnen begünstigt, ist eine der Fragestellungen des Forschungsvorhabens. Außerdem soll ergründet werden, weshalb bei einigen Patienten im fortgeschrittenen Stadium zusätzliche Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Osteoporose auftreten und bei anderen nicht. Geplant ist im Rahmen der Studie 3 000 Patienten zu untersuchen.
Die Abkürzung COPD steht für "Chronisch obstruktive Lungenerkrankung". Gemeint sind damit chronische Erkrankungen des Atmungsorgans, die mit der Zeit immer schlimmer werden und bei denen das Ausatmen zusehends mehr Probleme bereitet. Eine chronische Entzündung trägt zum fortschreitenden Rückgang der Lungenfunktion bei. Betroffene bewegen sich aufgrund der starken Kurzatmigkeit in späteren Stadien der Erkrankung kaum noch.
In zehn Jahren könnte COPD die dritthäufigste Todesursache darstellen, warnt jetzt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation. "Diese Erkrankung ist noch nicht ausreichend gut verstanden, um echte Heilungserfolge erzielen zu können", betont Professor Claus Vogelmeier von der Philipps-Universität Marburg, Sprecher des Kompetenznetzes Asthma und COPD. Von der nun beginnenden Studie erhoffen sich die Ärzte, dass die Ergebnisse zu besseren Therapiemöglichkeiten führen. mp/sm
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