Licht gegen den Winterblues

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  • Artikel: 17.11.2010
Im Herbst und Winter sollte draußen Licht getankt werden, das hilft gegen ein ..

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Immer wenn die Tage kürzer werden, leiden viele Menschen unter einer gedrückten Stimmung mit ihrer Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit. Ein Hauptgrund für den Winterblues von November bis zum Frühjahr ist der Mangel an Tageslicht.

mp Düsseldorf - Immer wenn die Tage kürzer werden, leiden viele Menschen unter einer gedrückten Stimmung mit ihrer Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit. Ein Hauptgrund für den Winterblues von November bis zum Frühjahr ist der Mangel an Tageslicht.

Lichtmangel können Betroffene aber mit einfachen Mitteln ausgleichen. Mindestens eine halbe Stunde täglich an der frischen Luft bewirken schon sehr viel. Die beste Zeit dafür ist vormittags oder mittags, dann ist die Tageshelligkeit am stärksten. Der Spaziergang in der Mittagspause oder die Besorgung am Vormittag, die zu Fuß erledigt werden kann - dies sind Gelegenheiten, auch an den kurzen Herbst- und Wintertagen Licht zu tanken. Selbst das natürliche Tageslicht bei wolkenverhangenem Himmel ist noch drei- bis viermal stärker als die Beleuchtung in Räumen. Besonders effektiv ist Sport unter freiem Himmel. Dabei wird die Ausschüttung der körpereigenen Glückshormone (Endorphine) nicht nur über das Licht, sondern zusätzlich über die Bewegung gesteigert.

Dem winterlichen Stimmungstief liegt ein Mangel an Serotonin zugrunde. Dieser stimmungsaufhellende Botenstoff wird bei Licht vermehrt ausgeschüttet. Im Winter, bei weniger Tageslicht, produziert der Körper mehr Melatonin, das uns eher schlapp und müde macht. Ist zudem die Endorphin-Ausschüttung aufgrund von zu wenig Bewegung an frischer Luft reduziert, kann sich aus einem vorübergehenden Blues eine saisonal abhängige Depression (Seasonal Affective Disorder, SAD) entwickeln. Sie kommt im Norden, wie zum Beispiel in Alaska, häufig vor. Im Mittelmeerraum ist sie dagegen kaum ausgeprägt. In Deutschland leidet fast jeder Fünfte an einer mehr oder weniger starken SAD.

Hilfreich ist in diesem Fall auch eine Lichttherapie. Speziallampen erreichen eine Helligkeit von 10 000 Lux, der Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke. Normale Leuchten verfügen über Lichtstärken von 300 bis 500 Lux und reichen bei weitem nicht aus, um Lichtmangel entgegenzuwirken. Zusätzlich können Betroffene zu speziellen Brillen mit farbigen Gläsern greifen. Sie sollen den schwachen Seelenzustand weiter aufpäppeln können. Zum Beispiel geben orangefarbene Gläser Kraft, während grüne die innere Harmonie fördern.

Ideal ist zudem eine Unterbrechung des Winters mit einem Urlaub in südlichen Gefilden. Aber Vorsicht: Hier sind mindestens zwei Wochen erforderlich, damit sich der Körper auf die längeren Tage, die Wärme und das stärkere Licht gut einstellen kann. Nur dann hat man etwas von der Sonnenauszeit. Bei kürzeren Reisen bringt die Umstellung eher Stress für den Körper mit sich. mp/ka

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