mp Stockholm/Schweden - Lärm, der konzentrierte Kinder beim Lernen behindert, kann für unaufmerksame förderlich sein. Das haben schwedische Forscher nun herausgefunden.
In ihrer Studie haben die Wissenschaftler 51 Schüler einem Geräusch ausgesetzt, das sich anhört wie ein Radio, das keinen Sender empfängt. Dieses sogenannte "weiße Rauschen" war so laut wie eine vielbefahrene Straße. Schüler mit einem Aufmerksamkeitsproblem konnten bei dieser Beschallung besser lernen als ohne Lärm. Konzentrierte Lernende hingegen fühlten sich gestört und ließen in der Leistung nach.
Die Forscher vermuten, dass die gleichbleibenden Geräusche das Gehirn der konzentrationsschwachen Jugendlichen allgemein aktiviert haben. Bekannt ist, dass bei weißem Rauschen auch leise Töne, die unter der Hörschwelle liegen, wahrgenommen werden. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass nicht nur das Gehör, sondern alle Sinne durch den Lärmreiz geschärft werden und dadurch die Konzentrationsfähigkeit steigt. Bewahrheitet sich diese Theorie bei weiteren Untersuchungen, könnte dies zu Behandlungsmethoden für Kinder mit Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration führen, die ohne Medikamente auskommen. mp/bk