mp Düsseldorf - Herbst und Winter bringen neben nasskaltem Wetter auch wieder eine neue Grippesaison. Zahlreiche Erkrankte sind nicht die einzige Folge. Jedes Jahr sterben immer noch rund 9 000 Menschen in Deutschland durch eine Grippe. Vorbeugung ist daher angesagt.
Am wichtigsten ist dabei eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung an der frischen Luft. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C oder ähnlichem hilft dagegen kaum, sich vor einer Infektion zu schützen. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Vitamin C eine Ansteckung nicht zwangsläufig verhindert und eine zu hohe Dosierung sogar schädlich sein kann. Am besten werden Vitamine grundsätzlich über die Nahrung aufgenommen. Frisches Gemüse, Kräuter und Obst der Saison liefern dem Menschen genau das, was sie für die Erhaltung ihrer Gesundheit benötigen. Zudem kann das Ansteckungsrisiko durch das Händewaschen mit klarem Wasser und Seife einfach und effizient gesenkt werden. Auch sollte darauf geachtet werden, sich nicht so oft ins Gesicht zu fassen, indem man sich beispielsweise die Augen reibt. Hierdurch gelangen Viren und Bakterien leicht in die Schleimhäute und breiten sich im Körper aus. Wer sich bereits angesteckt hat, kann seine Mitmenschen vor einer Ansteckung schützen, indem er es vermeidet, anderen die Hand zu geben und benutzte Taschentücher schnell zu entsorgen.
Zu den wirksamen präventiven Maßnahmen gehört auch die Grippeimpfung. Diese kann jeder Krankenversicherte beim Hausarzt erhalten. Die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Trotz offizieller Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) lag die Grippeimpfrate in der Saison 2009/2010 bei über 60-Jährigen in Deutschland nur bei 50 Prozent. Auch junge Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie Diabetes oder Asthma lassen sich selten impfen.
Anders als bei einer simplen Erkältung kommt die Grippe nicht schleichend. Die Viren setzen den Betroffenen oft binnen Stunden schachmatt. Hohes Fieber sorgt für ein ausgeprägtes Schwächgefühl, das mit Gliederschmerzen einhergeht. Zudem schädigen die Grippeviren auch die Schleimhaut der Atemwege und mindern die Abwehrkräfte. Dadurch wird der Körper für lebensgefährliche Komplikationen anfällig. Das Immunsystem ist geschwächt, so dass bakterielle Krankheitserreger leichtes Spiel haben, den Körper zu attackieren. Daher wird besonders Menschen über 60 Jahren, chronisch Kranken jeder Altersgruppe, medizinischem Personal sowie Menschen, die beruflich viel Kontakt zu anderen Personen haben, wie etwa Lehrer oder dem Krankenhauspersonal eine Grippeimpfung von Experten dringend empfohlen. Seit einigen Wochen existiert zum ersten Mal auch eine offizielle Empfehlung für Schwangere. mp/li