Genvariante löst Herzstolpern aus

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  • Artikel: 26.02.2010

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Forscher der Ludwig-Maximilian-Universität München und aus 50 weiteren internationalen Forschungseinrichtungen entdecken ein verändertes Gen, das Vorhofflimmern verursacht. Beim Vorhofflimmern schlägt das Herz unregelmäßig und der Patient fühlt meist ein Stolpern.

Kardiologen in München haben ein Gen für erhöhtes Vorhofflimmern-Risiko gefunden. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden an Vorhofflimmern. Die Krankheit bedroht das Leben meist nicht akut, erhöht aber das Risiko für Schlaganfälle, Demenz oder schleichende Herzschwäche.

Stefan Kääb von der Ludwig-Maximilian-Universität München leitet ein Forscherteam aus über 50 internationalen Forschungseinrichtungen auf der Suche nach den Ursachen des Vorhofflimmerns. Gemeinsam haben sie jetzt ein Gen für einen Kaliumkanal in den Herzzellen herausgefiltert. Der Kanal spielt eine Rolle, wenn die elektrischen Impulse koordiniert werden sollen, die das Herz regelmäßig schlagen lassen.

"Die Entdeckung dieses Kanals versetzt uns in die Lage, neue und speziellere Medikamente für die Behandlung des Vorhofflimmerns zu entwickeln", sagt Kääb. Um das Gen für den Kanal auszumachen, werteten die Forscher Daten aus mehreren Studien aus, in denen insgesamt 1.335 Patienten mit Vorhofflimmern untersucht worden waren.

Beim Vorhofflimmern sind die Zellen des Herzens gestört, die sonst dafür sorgen, dass das Signal zum rhythmischen Herzschlag gleichmäßig gegeben wird. Zwar setzt der Herzschlag nicht akut aus, doch wird das Herz so angreifbar für andere Störungen. "Das ist eine Folge dessen, dass das Blut nicht komplett aus dem Herz ausgeworfen wird", erklärt Kääb. "Das begünstigt die Bildung von Thromben. Die wiederum können zu einem Schlaganfall führen.

" Bei ihrer aktuellen Auswertung stießen Kääb und sein Kollege Patrick Ellinor vom Massachusetts General Hospital in Boston/USA auf das veränderte Gen KCNN3, das bei einer Untergruppe von Patienten mit Vorhofflimmern die Krankheit begünstigt.

Eine Zusammenfassung der Studie in Form eines Abstracts wurde im Journal Nature Genetics veröffentlicht. (Sarmina Hoffmann/gk)

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