Gen-Prothese gegen Gicht

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  • Artikel: 29.03.2010

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Eine Prothese aus menschlichen Genen könnte künftig Gichtpatienten helfen. Das nachgebildete Implantat übernimmt die Aufgaben eines Regulators, der den Harnsäurespiegel senken und stabilisieren soll.

mp Zürich/Schweiz - Eine Prothese aus menschlichen Genen könnte künftig Gichtpatienten helfen. Das nachgebildete Implantat übernimmt die Aufgaben eines Regulators, der den Harnsäurespiegel senken und stabilisieren soll. Entwickelt wurde es von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Unter Gicht leidet rund ein Prozent der Bevölkerung in industrialisierten Ländern wie Deutschland. Die Ursache für die schmerzhafte Gelenkkrankheit ist ein erhöhter Harnsäurenspiegel, der oftmals von einer gentischen Veranlagung, Umwelteinflüssen oder einer unausgewogenen Ernährung herrührt. Der Überschuss lässt die Harnsäure kristallisieren und somit Gicht und Nierensteine verursachen, wenn er nicht frühzeitig reduziert wird. Konnte der menschliche Körper diese Überkonzentration einst wie andere Säugetiere natürlich regulieren, ist das dafür zuständige Enzym evolutionsbedingt verschwunden. Die Senkung der Harnsäuren-Konzentration ist nur noch durch eine Umstellung des Lebensstils oder Tabletten möglich gewesen.

Die genetische Nachbildung der Schweizer Wissenschaftler soll dies nun ändern. Im Köper übernimmt das Implantat die natürliche Regulatorfunktion und stabilisiert die Harnsäurenkonzentration auf gesundem Niveau. Eine spezielle Gestaltung soll dabei die Akzeptanz der Prothese fördern, die sich nach Angaben der Forscher jederzeit wieder gefahrlos und ohne jede Nachwirkung entfernt lässt. mp/bp

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