mp Bonn - Ihre eigene Arbeitsleistung unterschätzen Frauen im Wettbewerb um die Besetzung von Führungspositionen oft deutlich. Männer neigen dagegen eher zur Übertreibung. Das besagt eine jetzt vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichte Studie. Hierfür hatten männliche und weibliche BWL-Studenten in den USA in einem fiktiven Wettbewerb gegeneinander antreten müssen. Die Probanden haben dabei ihre Leistung einschätzen müssen, wobei das Lügen anderen gegenüber in Teilen des Versuchs erlaubt gewesen ist.
Wie aus der Studie hervorgeht, überschätzen Männer ihre eigene Leistung im Durchschnitt um 30 Prozent, wenn es um einen finanziellen Anreiz geht. Dagegen liegt die Eigenbewertung der Frauen nur um weniger als durchschnittlich 15 Prozent zu hoch. "Die männliche Selbstüberschätzung ist nach unseren Beobachtungen der Hauptgrund dafür, dass Frauen trotz objektiv besserer Eignung vielfach die Führungsposition verwehrt bleibt. Darunter leidet dann der Erfolg der gesamten Gruppe", erklärt Ernesto Reuben von der Columbia University. In der realen Arbeitswelt ließe sich dies nur vermeiden, wenn messbare Leistungskriterien verfügbar und für die Auswahl der Führungskräfte ausschlaggebend seien. mp/sm
Weiterführende Informationen
- Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, November 2010: The Emergency of Male Leadership Competitive Enviroments