Tierforschung: Fett und Kohlenhydrate verkürzen Lebenserwartung

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  • Artikel: 14.12.2010
Mahlzeiten mit viel Fett und viel Kohlenhydraten verkürzen die Lebenserwartung.

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Eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung reduziert Lebenserwartung. Weniger gefährlich ist fettreiches Futter mit hohem Eiweiß-, aber geringem Kohlenhydratanteil.

mp Potsdam-Rehbrücke - Eine lebenslange Ernährung mit viel Fett und viel Kohlenhydraten kann die Lebenserwartung um ein Drittel verkürzen. Dagegen vermindert fettreiche Nahrung mit einem hohen Eiweiß-, aber geringem Kohlenhydratanteil die Lebenserwartung nur um sieben Prozent. Das belegen Studienergebnisse eines Wissenschaftlerteams um Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DifE), wo das Fressverhalten von Mäusen untersucht wurde. Am längsten leben Nager demnach, wenn ihr Futter viele Kohlenhydrate, viel Eiweiß und wenig Fett enthält. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass eine erhöhte Muskelaktivität die negativen Effekte einer fettreichen Ernährung kompensieren kann.

Bei der Studie war eine der zwei untersuchten Mausgruppen genetisch so verändert, dass sie über ihre Muskulatur sehr viel Energie verbrauchte. Die andere Mausgruppe entsprach dem unveränderten Wildtyp. Ab der elften Lebenswoche erhielten die Mäuse bis zu ihrem natürlichen Ende eine von drei Futtermischungen, die hinsichtlich der Makronährstoff-Zusammensetzung variierte. Am längsten lebten die Tiere, wenn sie fettarmes Futter bekamen. Die kürzeste Lebenserwartung - circa 550 Tage - hatten die Nager, die schnell an Gewicht zulegten. Die Mäuse mit erhöhter Muskelaktivität nahmen unter derselben Ernährung zwar auch zu, jedoch etwas weniger und deutlich langsamer. Sie lebten durchschnittlich etwa 230 Tage länger.

Die zweite fettreiche Futtermischung mit viel Eiweiß und wenig Kohlenhydraten führte bei den Wildtyp-Mäusen zu ähnlichen Effekten, wobei sie jedoch nicht ganz so stark und schnell zunahmen und mit etwa 754 Tagen auch wesentlich länger lebten. Dagegen nahmen die Mäuse, die viel Energie in ihren Muskeln verbrannten, bei dieser Kost nicht stärker zu und lebten genau so lange wie mit dem fettarmen Futter, nämlich circa 850 Tage. "Dies zeigt, dass eine gesteigerte Muskelaktivität wesentlich dazu beitragen kann, die negativen Auswirkungen einer fettreichen Ernährung zu kompensieren", so Susanne Keipert, Erstautorin der Studie. "Würde man die Daten auf den Menschen übertragen, so sollten Menschen, die sich sehr fettreich ernähren, auf ausreichend Bewegung achten und besonders in jungen Jahren eine starke Gewichtszunahme vermeiden", ergänzt Susanne Klaus. mp/niza

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