mp Düsseldorf - Die Zahl der von einer Erdnussallergie betroffenen Kindern ist in den Jahren von 1997 bis 2008 um ein Drittel angestiegen. Das ergab nun eine landesweite Telefonumfrage in den USA. Wissenschaftler vermuten, dass zu viel Hygiene und Sauberkeit sowie der Gebrauch von Medikamenten zum schnellen Schutz gegen Infektionen das menschliche Immunsystem in eine Art "Leerlauf" geraten lässt. Hierdurch wird es anfälliger dafür, normalerweise unbedenkliche Eiweiße anzugreifen, wie sie in Nahrungsmitteln und Pollen vorkommen können. Zudem wird die Ursache für den Anstieg der Erdnussallergie-Fallzahlen darin gesehen, wie die Lebensmittel zubereitet werden, berichten die Experten im Fachmagazin "Journal of Allergy and Clinical Immunology".
Auch hierzulande nehmen Nussallergien beziehungsweise Lebensmittelallergien allgemein immer mehr zu. Doch es gibt Möglichkeiten, manche Allergien zu lindern: Bei der sogenannten oralen Immuntherapie zum Beispiel wird der Körper durch den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel an allergieauslösende Substanzen (Allergene) gewöhnt. Eine solche Behandlung soll auch Erdnussallergien bei Kindern lindern können. So erzielten an der Berliner Charité Ärzte bei Heranwachsenden Erfolge. In einigen Fällen vertrugen die Kinder nach dem Testzeitraum bis zu zwei Gramm Erdnüsse, was vor dem Versuch nicht der Fall war. mp/al
Weiterführende Links:
- Journal of Allergy and Clinical Immunology (11.05.2010):US prevalence of self-reported peanut, tree nut, and sesame allergy: 11-year follow-up