mp Düsseldorf - Bei alkoholgeschädigten Kindern tritt Epilepsie häufiger auf als bei Menschen, die im Mutterleib nicht mit Alkohol in Kontakt gekommen sind. Der Nachweis dieses Zusammenhangs ist nun kanadischen Experten in einer Studie gelungen.
In der durchschnittlichen Bevölkerung entwickelt weniger als ein Prozent der Menschen Epilepsie. Von den Personen mit sogenannten Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (Fetal Alcohol Spectrum Disorder, FASD) erkranken sechs Prozent an Epilepsie, besagt die wissenschaftliche Untersuchung. Zudem hat sie gezeigt, dass zwölf Prozent der FASD-Patienten in ihrem Leben mindestens einen Anfall erlitten haben. "Die Studienteilnehmer hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Epilepsie zu erkranken oder Anfälle zu entwickeln, wenn sie während des ersten Trimesters oder während der gesamten Schwangerschaft Alkohol ausgesetzt gewesen sind", erläutert Stephanie H. Bell von der Queens University.
Es ist seit längerem bekannt, dass Alkohol die Entwicklung eines Kindes im Mutterleib stark beeinträchtigen kann, auch das Gehirn ist davon häufig betroffen. Nach der Geburt können die Betroffenen an einem weiten Spektrum von Folgeerkrankungen leiden, darunter Wachstumsverzögerungen, Missbildungen von Skelettsystem oder Organen sowie Störungen des Zentralen Nervensystems. Mit der Menge des von der Mutter während der Schwangerschaft konsumierten Alkohols steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby an FASD leiden wird. Experten rufen deshalb dazu auf, dass während der Schwangerschaft kein Alkohol getrunken werden sollte. mp/sm