Gesundheitkompakt Berlin – Um herauszufinden, wie Energy Drinks die Gesundheit beeinflussen, analysierten Sachin A. Shah von der University of the Pacific in Stockton (USA) und seine Kollegen die Daten aus sieben früheren Studien, an denen gesunde Probanden im Alter zwischen 18 und 45 Jahren teilgenommen hatten. Die Teilnehmer hatten kurz zuvor eine bis drei Dosen eines Energy Drinks getrunken.
Energy Drinks und Herzrhythmus
Im ersten Teil ihrer Auswertung interessierte die Forscher das so genannte QT-Intervall – einen Abschnitt im Herzrhythmus, der im Elektrokardiogramm (EKG) zu erkennen ist. In die Auswertung gingen die Daten von insgesamt 93 Personen ein. Sha und sein Team beobachteten, dass das QT-Intervall nach dem Konsum der Energy Drinks zehn Millisekunden länger war als in einer Kontrollgruppe, die keine Energy Drinks konsumiert hatte. Ein verlängertes QT-Intervall kann zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen führen und einen plötzlichen Herztod auslösen. „Ärzte machen sich normalerweise Sorgen, wenn das QT-Intervall ihrer Patienten um 30 Millisekunden verlängert ist“, erläutert Sha. Deshalb sollte der Zusammenhang zwischen Energy Drinks und einem verlängerten QT-Intervall in weiteren Studien untersucht werden, betont Ian Riddock vom David Grant Medical Center in Travis Air Force Base (USA), einer der Ko-Autoren der Studie.
Energy Drinks und Blutdruck
Im zweiten Teil der Studie untersuchten die Forscher in einer Stichprobe mit 132 Probanden, ob Energy Drinks sich auch auf den Blutdruck auswirken. Tatsächlich stieg der systolische Blutdruck nach dem Konsum der Energy Drinks im Durchschnitt um 3,5 Punkte an. „Der Zusammenhang zwischen Energy Drinks und erhöhtem Blutdruck ist besorgniserregend und sollte in weiteren Studien genauer analysiert werden“, sagt Shah.
Besonders problematisch könnten Energy Drinks für Menschen sein, die bereits Herzrhythmusstörungen oder einen erhöhten Blutdruck haben. Und auch Menschen, die es nicht gewohnt sind, Koffein zu trinken, könnten auf Energy Drinks besonders stark reagieren – denn sie enthalten oft hohe Mengen an Koffein. „Weitere Problemgruppen sind ältere Menschen und Menschen mit Gesundheitsproblemen, bei denen sich Energy Drinks stärker auf das Herz auswirken könnten“, so Shah. Solche Menschen sollten daher mit Energy Drinks vorsichtig umgehen. gk/ca