mp Düsseldorf - Eine Theorie zur Entstehung von Eierstockkrebs wollen nun britische Forscher überprüfen. Sollte es ihnen gelingen, Einblicke in die Prozesse bei der Tumorbildung zu erlangen, könnte dies Möglichkeiten zur Früherkennung dieser Krebsart eröffnen. Experten der University of London vermuten, dass möglicherweise der Eisprung mit der Tumorentstehung zusammenhängen könnte: In den Eierstöcken einer Frau befindet sich eine bestimmte Anzahl von Eizellen. Beim Eisprung öffnet sich das Gewebe und gibt die Eizelle frei, sie wandert dann in die Gebärmutter. Dieses Öffnen des Gewebes ist eine winzige Verletzung, die normalerweise schnell heilt.
Doch möglicherweise könnte die Vielzahl der Eisprünge, die eine Frau in ihrem Leben erlebt, die Zellen der Schleimhäute langfristig schädigen und unter Umständen die Krebsentstehung fördern. Frauen, die die Pille einnehmen, unterdrücken ihre Eisprünge. Statistisch gesehen ist das Eierstockkrebsrisiko bei der oralen Einnahme solcher Verhütungsmittel geringer, was die Theorie zur Krebsentstehung stützen könnte. Die britischen Forscher wollen deshalb nun einen genaueren Blick auf die winzigen Schleimhautverletzungen und ihre Langzeitfolgen für die Zellen werfen.
Weltweit sterben Schätzungen zufolge jährlich rund 125 000 Frauen an Eierstockkrebs. Er verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Wenn Symptome auftreten, ist er meist weit fortgeschritten und eine Behandlung gestaltet sich schwierig. mp/sm
Weiterführende Informationen