mp Düsseldorf - Ein erhöhter Cholesterinspiegel könnte bei Heranwachsenden durch bestimmte künstlich hergestellte Chemikalien gefördert werden, die beispielsweise in Antihaftbeschichtungen von Kochgeschirren oder für wasserabweisende Fasern eingesetzt werden. Hinweise darauf haben nun Studienergebnisse aus den USA geliefert. Wie die Experten im Fachmagazin "Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine" erläutern, sind in einer vorangegangenen Analyse in nahezu allen Körperflüssigkeiten von Menschen Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonat (PFOS) nachgewiesen worden. Bei von den Wissenschaftlern untersuchten Schülern hat sich zwischen diesen Substanzen und dem Cholesterin nun je ein charakteristischer Zusammenhang gezeigt:
Ist der PFOA-Wert im Blut hoch, gilt dies meist auch für den Cholesterinwert insgesamt. Zudem ist dann ein Überschuss an LDL-Cholesterin ("böses Cholesterin") vorhanden. Lässt sich dagegen eine gesteigerte PFOS-Konzentration nachweisen, wirkt sich diese offenbar generell erhöhend auf den Cholesterinwert aus: Sowohl das böse (LDL) als auch das gute HDL-Cholesterin steigen an. Da die langfristigen Auswirkungen der Substanzen und der von ihnen ausgelösten Veränderungen auf das Herz-Kreislauf-System nicht bekannt sind, fordern die Forscher weitere Studien.
PFOA und PFOS gelangen beispielsweise über eingeatmeten Staub, mit der Muttermilch, über das Trinkwasser und durch Lebensmittel in den Körper. Auf die Speisen gehen die Chemikalien wahrscheinlich durch Nahrungsmittelverpackungen oder durch die Antihaftbeschichtungen von Kochgeschirren über. mp/sm
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