Botenstoff vermindert Folgen eines Schlaganfalls

Mehr zu den Themen Schlaganfall, Forschung, Therapie
  • Autor: 
  • Artikel: 01.03.2011
Die Untersuchung mittels funktioneller Magnetresonanztomographie zeigte...

Anzeigen

Die Folgen eines Schlaganfalls sind meist verheerend. Nun haben Kölner Forscher eine Möglichkeit entdeckt, wie sich die Lähmungen lindern lassen.

mp Köln - Einen Weg zur Verringerung der Schlaganfallfolgen haben jetzt deutsche Forscher entdeckt. Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für neurologische Forschung sowie der Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Köln fanden heraus, dass die Erhöhung des hirneigenen Botenstoffs Noradrenalin hilft. Durch sie kann die nach einem Schlaganfall gestörte Kommunikation im Gehirn verbessert werden.

Nach dem Infarkt im Gehirn treten meist Lähmungen, Seh- oder Sprachstörungen bei den Betroffenen auf. Dafür verantwortlich sind ein irreversibler Verlust von Hirngewebe und eine gestörte Kommunikation zwischen bestimmten Hirnregionen durch den Schlaganfall. Die Forscher testeten bei einigen Patienten die Gabe des Botenstoffes Noradrenalin und verglichen das Ergebnis mit Patienten, die ein Placebo erhalten hatten. Die Untersuchung mittels funktioneller Magnetresonanztomografie zeigte, dass bei den mit dem Botenstoff behandelten Patienten der gestörte Informationstransfer sich sowohl innerhalb des geschädigten Hirnbereichs als auch zwischen den beiden Hirnhälften normalisierte. Dadurch kam es zu einer deutlichen Verbesserung der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten der vom Schlaganfall gelähmten Gliedmaße.

Allerdings stellten die Forscher auch fest, dass der positive Effekt des Wirkstoffs vom Zeitpunkt des Schlaganfalls abhängt: Je kürzer der Schlaganfall zurück lag, desto größer waren die Funktionsverbesserungen der gelähmten Gliedmaße. Die Befunde der Kölner Wissenschaftler wurden in der Fachzeitschrift "Annals of Neurology"[1] publiziert. mp/kosi

Quelle / Weitereführende Informationen

Gesundheitsfragen zum Thema

Stellen Sie hier Ihre individuelle Gesundheitsfrage