mp Düsseldorf - Viel Kreativität im Berufsleben führt besonders häufig zu Stress, der sich auf das Privatleben und die Familie auswirkt. Zu diesem Ergebnis sind nun kanadische Forscher gekommen. Für ihre Studie haben die Experten Berufstätigen verschiedene Fragen gestellt, darunter beispielsweise "Wie oft lernen sie im Job neue Dinge" und "Wie oft müssen sie im Beruf kreativ sein". Aus den Antworten der circa 1 200 US-amerikanischen Arbeitnehmern hat sich ableiten lassen, dass Berufe mit einer hohen Anforderung an die Kreativität in vielen Fällen hohen Druck entstehen lassen. Wer unter solchen Bedingungen arbeitet, fühlt sich von der Arbeitsmenge überfordert und wird zudem öfter in seiner Freizeit per E-Mail oder Telefon von Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden kontaktiert als Angestellte, die nicht in kreativen Berufen tätig sind.
Als direkte Folge bleiben durch die wiederholten beruflichen Kontakte während der Freizeit familiäre Aufgaben nicht selten auf der Strecke und es kann zu Streit mit dem Partner kommen. Langfristig können diese Probleme zu gesundheitlichen und psychischen Störungen führen oder gar im völligen Ausbrennen (Burnout) gipfeln. Die Wissenschaftler haben ihre Forschungsergebnisse im Fachmagazin "Social Science Research" veröffentlicht. mp/sm
Weiterführender Link:
- Social Science Research (23.05.2010):The demands of creative work: Implications for stressnext term in the work–family interface