mp Köln - Die meisten Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) zeigen bei einer über den Tag verteilten Milchzuckermenge, die in zwei Tasse Milch enthalten ist, keine Beschwerden. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun hin.
Milch und Milchprodukte können bei Menschen mit Laktoseintoleranz zu Verdauungsstörungen wie Blähungen und Durchfall führen. Grund ist ein Mangel an dem Enzym Laktase, das im Darm den Milchzucker aufspaltet und so die Aufnahme durch die Darmschleimhaut ermöglicht. Von dieser Unverträglichkeit betroffen ist in Deutschland eine von fünf Personen. Professor Dr. med. Jürgen Windeler, Leiter des IQWiG rät, bei Verdacht auf eine Milchzuckerunverträglichkeit nicht einfach die entsprechenden Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen, sondern die Unverträglichkeit von einem Arzt bestätigen zu lassen. Dazu habe sich ein Belastungstest bewährt. Dabei verzichten die Patienten zunächst auf Milch und Milchprodukte. Nach anschließender Gabe von Milchzucker wird die Atemluft oder das Blut untersucht und eine Diagnose gestellt.
Trotz der Laktoseintoleranz vertragen viele Betroffene kleine Mengen an Milch und Milchprodukten, vor allem, wenn sie diese zusammen mit anderen Lebensmitteln über den Tag verteilt verzehren. Von Nahrungsergänzungsmitteln mit Laktase und laktosereduzierter Milch raten die Experten hingegen aufgrund der Studienlage ab, da die Nützlichkeit nicht erwiesen sein soll. mp/bk
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