Bandscheibenoperation: Prothese der Versteifung meist unterlegen

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  • Artikel: 20.04.2010
Rückenschmerzen zählen zu den Volkskrankheiten in Deutschland.

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Bei einer Bandscheibenoperation ist die Versteifung des betroffenen Teils der Wirbelsäule einer künstlichen Bandscheibe überlegen. Das geht aus einer Untersuchung der Orthopädischen Universitätsklinik Tübingen hervor.

mp Tübingen - Bei einer Bandscheibenoperation ist die Versteifung des betroffenen Teils der Wirbelsäule einer künstlichen Bandscheibe überlegen. Das geht aus einer Untersuchung der Orthopädischen Universitätsklinik Tübingen hervor. Demnach bringt eine Versteifung im Vergleich zur Bandscheibenprothese langfristig die besseren Ergebnisse. Auch hinsichtlich der Gesamtbeweglichkeit der Wirbelsäule kann die Versteifung es gut mit der Prothese aufnehmen. Ein weiterer Vorteil ist die Operationstechnik: Während die Versteifung des am häufigsten betroffenen Lendenwirbelsäulenbereich vom Rücken aus erfolgt, muss die Bandscheibenprothese durch einen Zugang von vorn durch den Bauch eingebracht werden.

Rückenschmerzen zählen zu den Volkskrankheiten in Deutschland. Etwa 90 Prozent der 50-jährigen leben hierzulande mit Veränderungen der Bandscheiben, die letztlich auch zum Bandscheibenvorfall führen können. Fast alle diese Vorfälle sind mit einer konservativer Therapie ohne Operation erfolgreich zu behandeln. "Nur in ganz wenigen Fällen ist eine Bandscheibenoperation wirklich nötig", erklärt Dr. Torsten Kluba von der Orthopädischen Universitätsklinik Tübingen. Hier werden laut Klinikchef Professor Nikolaus Wülker etwa fünf Prozent der Bandscheibenvorfälle operiert. Dies ist der Fall, wenn etwa starke Lähmungserscheinungen auftreten oder der Gefahr irreversibler Funktionsstörungen von Blase und Mastdarm bestehen. Der Patient kann bei einer Operation wählen zwischen der Implantation einer künstlichen Bandscheibe oder der Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenbereiches. mp/rg

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