mp Düsseldorf - Ein erhöhtes Schlaganfallrisiko besitzen HIV-infizierte Menschen. Das geht aus einer Studie der Universität von Kalifornien in San Diego hervor. Von 1997 bis 2006 sank demnach zwar die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Schlaganfällen in den US-Staaten um sieben Prozent. Doch im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der HIV-infizierten Schlaganfallpatienten um 60 Prozent. Mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren waren die HIV-Infizierten mit Schlaganfall zudem jünger als andere Hirninfarktpatienten ohne die Infektion.
Zwei mögliche Gründe führen die Wissenschaftler für diese Entwicklung an. Einer davon ist eine Nebenwirkung der antiretroviralen Therapie (ART). HIV-infizierte Menschen müssen ein Leben lang antiretrovirale Mittel einnehmen, um das Virus in Schach zu halten und den Ausbruch von Aids möglichst lange hinauszuzögern. Bislang waren Nebenwirkungen der ART wie Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen bekannt. Als weiteren Grund ziehen die Forscher laut ihres Berichts im Fachmagazin "Neurology" ein Zusammenspiel mehrerer Stoffwechselprozesse in Betracht. Auch das Virus selbst könnte die Ursache für einen Schlaganfall sein. Die Wissenschaftler wollen nun in diesem Bereich forschen . mp/kosi
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