mp Düsseldorf - Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva) verursachen deutlich mehr Nebenwirkungen, als Experten bisher angenommen haben. In einer US-Studie haben Patienten 20 Mal häufiger von Nebenwirkungen berichtet, als dies laut den medizinischen Unterlagen der Fall sein sollte. Gemäß der Veröffentlichung der Experten vom Rhode Island Hospital im Fachmagazin "Journal of Clinical Psychiatry" vermerken Ärzte viele der auftretenden Nebenwirkungen oft nicht. Somit sind die allgemeinen Erkenntnisse über die Begleiterscheinungen bei der Einnahme von Medikamenten gegen Depressionen teils nicht ausreichend. Patientenfragebögen zur Beurteilung der Schwere der Nebeneffekte der Arzneien könnten in Zukunft dabei helfen, dieses Problem zu lösen.
Nur wenn bekannt ist, wie häufig bestimmte Nebenwirkungen tatsächlich zu erwarten sind, können die Patienten entsprechend aufgeklärt werden. Hierdurch ließe sich möglicherweise erreichen, dass weniger Erkrankte ihre Behandlung eigenmächtig abbrechen, falls Nebenwirkungen auftreten. Wenn sie darüber Bescheid wissen, dass der eine oder andere Begleiteffekt im Rahmen der Therapie auftreten kann, könnte dies die Sorge vor "unnormalen" Medikamentenwirkungen nehmen. mp/sm