ADHS möglicherweise genetisch bedingt

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  • Artikel: 04.10.2010
Tritt ADHS auf, können Genveränderungen dafür mitverantwortlich sein, wie ...

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Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom zeigen oft bestimmte Genveränderungen. Britische Forscher gehen im Wissenschaftsmagazin "Lancet" daher davon aus, dass die Erkrankung genetisch mitbedingt ist.

mp Cardiff/Großbritannien - Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) zeigen oft bestimmte Genveränderungen. Britische Forscher gehen in einem Bericht im Wissenschaftsmagazin "Lancet" daher davon aus, dass die Erkrankung genetisch mitbedingt ist.

Beim Vergleich des Genoms von 366 Kindern mit diagnostiziertem ADHS mit über 1 000 Kontrollproben nicht Erkrankter zeigte sich, dass bei den Betroffenen bestimmte Bereiche der Erbsubstanz verdoppelt waren oder ganz fehlten. Zudem stellten die Forscher signifikanten Überschneidungen zwischen den betroffenen Sequenzen und bekannten genetischen Hinweisen auf Erkrankungen wie Autismus und Schizophrenie fest. Daraus folgern die Wissenschaftler, dass die Gene an der Entstehung von ADHS zumindest mitbeteiligt sind und die Erkrankung nicht auf mangelnde elterliche Fürsorge oder eine falsche Ernährung zurrückgeführt werden kann.

Dass das ADHS vererbbar ist, vermuteten Mediziner bereits: Bei erkrankten Kindern hat zumeist auch ein Elternteil das Leiden, bei eineiigen Zwillingen sind in drei von vier Fällen beide Kinder betroffen.

In Deutschland sind schätzungsweise 500 000 Heranwachsende von ADHS betroffen, Jungen deutlich häufiger als Mädchen. Sie werden in der Schule aufgrund ihres ungestümen Verhaltens oft ausgegrenzt und tun sich beim Lernen schwer. mp/bk

 

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