mp Berlin - Umarmungen trösten Kinder bei Ängsten mehr als vernunftbetonte Worte, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) in Berlin. "Hat ein Kind beispielsweise Angst vor der Dunkelheit, dem Alleinsein oder vor imaginären Figuren, wirkt eine nonverbale Anteilnahme meist stärker als vernunftbetonte Worte", erläutert Professor Frank Häßler von der DGKJP. Außerdem solle man dem Kind vermitteln, dass man versteht, wie belastend die Ängste sind. So falle es dem Kind leichter, über die Befürchtungen zu sprechen und die Spannung abzubauen.
Je nach Alter herrschen gewisse Ängste vor. "So haben Kinder in den ersten Lebensjahren typischerweise Trennungsängste und fürchten sich vor Geistern, Einbrechern, Tieren sowie vor Dunkelheit und dem Alleinsein. Später stehen die Angst vor Krankheit und vor sozialen Situationen wie zum Beispiel in der Schule im Vordergrund", erklärt Häßler. In der Regel verringern sich die Ängste mit zunehmendem Alter. Wenn sich das Kind aber aufgrund von Befürchtungen sozial zurückzieht, bestimmte Situationen vermeidet oder wenn Panikattacken mit Herzklopfen, Schwitzen und Schwindel auftreten, ist ein Kinder- und Jugendpsychiater zu Rate zu ziehen. Bei einer Psychotherapie wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Eine begleitete Konfrontation mit den Ängsten ermöglicht es betroffenen Kindern, ihre Furcht zu überwinden. In schweren Fällen kann auch eine Behandlung mit Medikamenten hilfreich sein. mp/al