Kalziumpräparate begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

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  • Artikel: 09.09.2010
Kalziumpräparate beugen zwar Osteoporose vor, begünstigen aber Herzerkrankungen.

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Eine zu hohe Kalziumzufuhr in Form von Arzneien kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Darauf weist jetzt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin hin und rät, entsprechende Präparate nur nach Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen.

mp Wiesbaden - Eine zu hohe Kalziumzufuhr in Form von Arzneien kann Herzinfarkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Darauf weist jetzt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hin und rät, entsprechende Präparate zurückhaltender und nur nach Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen.

Die Auswertung von 15 Studien hat gezeigt, dass die Einnahme von Kalziumpräparaten das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um bis zu 30 Prozent erhöhen kann. Dies gilt vor allem, wenn zusätzlich zu dem Mineral kein Vitamin D zugeführt wird. Zudem belegt die Auswertung aus Neuseeland und den USA auch eine Zunahme der Schlaganfälle und eine leicht gesteigerte Sterberate. Eine ausreichende Kalziumversorgung ist zur Vermeidung von Knochenschwund (Osteoporose) und Knochenbrüchen wichtig. Kalzium könne sich aber auch in den Gefäßwänden ablagern. Dort sei es Bestandteil der atherosklerotischen Plaques, die die Gefäße verengen, erläutert der Vorsitzende des DGIM, Professor Dr. med. Hendrik Lehnert. "Eine zusätzliche Gabe von Kalziumpräparaten sollte nur dann erwogen werden, wenn die Zufuhr mit der Nahrung nicht ausreicht", rät Dr. Christian Hubold, Lübeck.

Die empfohlene Tagesmenge von Kalzium liegt bei Erwachsenen zwischen 450 Milligramm (mg) und 1 000 mg. Zur Vorbeugung und Behandlung einer Osteoporose werden 1 000 mg bis maximal 1 500 mg empfohlen. Gesunde können diese Menge mit der Nahrung aufnehmen. Geeignete Lebensmittel sind neben Käse und Milch laut dem Internetportal www-was-wir-essen.de auch Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Fenchel und Porree, bei Obst beispielsweise Johannisbeeren und Himbeeren, aber auch Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Sojabohnen) oder Mandeln und Haselnüsse sowie kalziumreiche Mineralwässer. mp/bk

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